Donnerstag, 30. April 2009

Fingerfarben

Die Polizei trägt grüne Farben
und bekommt bald blaue Wagen
in denen sie oft Blaue fahren
und dann in die Zelle tragen

Der Autonome Bombenleger
trägt schwarz wie ein Schornsteinfeger
wie auch die linken Fahnenträger
und leider auch die braunen Schläger

Die FDP zeigt gelb und blau
ihr Wähler besitzt Geld und Frau
ist meistens ein eitler Pfau
wär jeder so wär die Welt grau

Hippies nahmen häufig Drogen
waren bunt wie der Regenbogen
die Haare haben sie längst geschoren
haben sich leider selbst betrogen

Die Sowjets hatten rote Sterne
die Nazis schrieben Rote Erde
doch das Rot wird niemals sterben:
der Puff braucht es für die Laterne


tbc... (evtl. ;D)



Dienstag, 28. April 2009

Eure Gedanken werden den meinen nicht fern sein...

Bevor ich fahre möchte ich hier noch ein Gedicht verewigen, dass ich gestern für eine Person geschrieben habe, die mir sehr viel bedeutet. Wo ich wieder bei dem Gedanken bin, den ich gestern schon hier vertreten habe: Lebt eure Freundschaften. Liebt eure Freunde!

Weg der Rose

Durch Dickicht und Gestrüpp
durch Teer und Beton
bei Sturm und Witterung
war die Rose gewachsen

und sie zeigte ihre Blüte
ließ ihr Umfeld rot erstrahlen
gab Hoffnung den Verzweifelten
und den Kraftlosen Stärke

gehegt, gepflegt, bewundert
gegossen, gestützt, beschützt
allein, konnt nur gedeihen
wenn keiner sie besitzt

und wenn jemand vorbei lief
am brachen Baugrundstück
dann konnte er sie spüren
und glaubte kurz ans Glück

Mauern wurden gebaut
verdeckten der Sonne Strahlen
und als der Schatten wuchs
da wuchs auch die Rose

und als die Mauer einriss
als sie bröckelte und fiel
da stand das Gewächs stolz
und prächtiger als zuvor

Jeder Sturm stärkte die Wurzel
und nach jedem kalten Winter
und auch nach jedem Regen
erblühte sie noch schöner

Und selbst ihre Dornen
ihr mächtigster Schutz
betonten nur ihren Glanz
in dem Umfeld von Schmutz

Doch manche schätzten die Anmut nicht
sie wollten sie nur besitzen
so scharf die Dornen auch waren
sie konnten die Rose nicht schützen

und jemand pflücke die Rose
er trennte die Blüte ab
doch stellte er alsbald fest
dass sie alleine die Kraft nicht gab

und so sehr er die Tat auch bereute
die Kraft und das Strahlen vergangen
das Grundstück lag brach und kalt
und in der Vase welkte die Blüte

die Hoffnung war Leere gewichen
Romantik verdrängt von Routine
schwarz brannte in Fässern Benzin
und der Sommer war kalt wie nie

Doch die Rose war nicht gestorben
sie zog sich ins Erdreich zurück
überließ die Welt ihren Sorgen
und nahm die eigenen mit

Und die Verzweifelten suchten
den Ort, an dem sie einst stand
um der Rose Wurzeln zu düngen
doch blieb der Ort unbekannt

Doch etwas der Hoffnung verblieb
immer wieder geweckt durch die Sonne
und schon bald erblickte ein neuer Trieb
verletzlich das Antlitz der Erde

Durch Dickicht und Gestrüpp
durch Teer und Beton
bei Sturm und Witterung
würde die Rose erneut wachsen

aus neuer Knospe neu erblühen
auf ein Neues Hoffnung geben
die Brache wieder neu begrünen
und dem Grundstück die Kälte nehmen

Frei, doch nicht alleine stehend
könnt sie die Menschen verändern
denen helfen, die Hilfe geben
und Wärme noch weithin versenden

Die Menschen würden lernen müssen
die Kraft ihrer Farben zu ehren
dass man sie nicht besitzen kann
sonst würde sie endgültig sterben



Montag, 27. April 2009

Destination: Anywhere but here

Zeit für ne Auszeit. Werde mich ein paar Tage entfernen um den Kopf freizubekommen...

Now I'm on my way to the otherside
I'll forget everything I left behind...

Zumindest für kurze Zeit, und dann wird weitergesehen.

I don't ask for much
truth betold I'd settle
for a life less frightening, a life less frightening!

Wahre Worte, vielseitig interpretierbar.

Liebe Leser, liebt eure Freunde; es gibt nichts wertvolleres im Leben, von Familie vielleicht mal abgesehen. Werde genau daraus in den nächsten Tagen neue Kraft schöpfen, und dann geht's weiter. Let's swing life away... und dann kämpfen wir für Utopien. und... Danke! Die Adressaten wissen schon bescheid, irgendwann gebe ich das alles wieder zurück. One <3!

Zitate von Rise Against, wie der aufmerksame Musikfan schon bemerkt hat!



Samstag, 25. April 2009

BYOB. But first, it's We!

An der Wand der Scheune stand: "Alle Tiere sind gleich, Aber manche sind gleicher."
George Orwell, Animal Farm


Zwei Dinge im Voraus.

1. Wenn ich mit meinem Blick auf mein Leben Unrecht hätte, wäre heute Nacht so nicht passiert. Aber das tut heut nichts zur Sache.

2. Wenn ich mit meinen Befürchtungen, was unsere Gesellschaft angeht, Unrecht hätte, wäre heute Nacht so nicht passiert. Schlimmer: Wenn ich mit meinen Hoffnungen Recht hätte, wäre heute Nacht so nicht passiert. Aber man muss die Dinge positiv sehen. Es hat mir immerhin Zeit gegeben, einen Gedankengang zu gehen, den ich euch nicht vorenthalten möchte.

Du bist Deutschland. Wenn du Auto fährst (bzw Autoeigentümer/-besitzer bist). Wenn nicht, bist du nicht nur für die Regierung uninteressant und somit unsichtbar, sondern auch für den Durchschnittsautofahrer. Armes Deutschland.

Besonders armes Deutschland, in dem sich nicht ein(!) Autofahrer erbarmt, auch nur im Tempo nachzugeben, wenn auf einer unbeleuchteten, ca 10 km langen Landstraße zwischen zwei Städten, ohne Fußweg, nachts um 2 Uhr ein Anhalter unterwegs ist. Wieso ist der auch so ne arme Sau, dass er sich nicht mal ein eigenes Auto leisten kann. Oder ein Taxi, kostet ja nichts. Ich nehme hier alleinreisende Frauen von der Anklage aus, auch wenn ich garantieren kann, dass der Anhalter weder irgendwie gefährlich oder bedrohlich aussah, noch war.

Aber betrachten wir den Autofahrer an sich. Gehen wir davon aus, das Auto ist deins. Wie bist du an dein Auto gekommen. Verschiedene Möglichkeiten. 1., du hast hart für deine Knete gearbeitet und es dir abgespart und gekauft. 2., du hast einen Kredit aufgenommen, weil dir deine derzeitige Arbeit nicht die Mittel gibt, dir ein eigenes Auto zu kaufen. 3., du hast es von deinen Eltern bekommen, die sich entweder den Arsch aufgerissen haben, um dir dieses Auto zu ermöglichen, und sich darüber wohl auch schon länger Gedanken gemacht haben, als du alleine auf die Toilette gehst. Oder, es sind Peanuts für sie, und versteht sich, das Sohnemann/Töchterchen ein eigenes Auto fährt. 4., du fährst einen Firmenwagen. Wenn ich noch was vergessen habe, bitte teile man es mir mit, hier darf jeder Kommentare schreiben. Und, ja, Anonym geht auch. Ich weiß, was ich davon zu halten habe.

Autos für ein Gleichnis. Ich finde es selbst amüsant. Man verzeihe mir. Aber wir sind nunmal in Deutschland.

Wo wollen wir hin? Wir wollen die sofortige Einführung der absoluten, radikalen Demokratie, mit allen Folgen. Dass unser Parlamentarismus mit Demokratie nicht mehr viel zu tun hat, sollte jedem klar sein, ich werde das bei Gelegenheit hier noch ausführen. Zurück zu den Autofahrern.

Du bist Autofahrer wie in Fall eins beschrieben? Wir wollen dir dein Auto nicht nehmen, selbst wenn es eine BMW-Limousine ist, die Dreck frisst, Dreck schleudert und nur auf unnötige Leistung ausgelegt ist. Du hast deinen Teil Leistung für die Gesellschaft geleistet, und sollst dafür deinen Lohn haben und behalten. Wo auch immer du deinen Teil der Arbeit geleistet hast. Dein Wagen gehört dem Volk, also gehört dein Wagen dir. Du gehörst zu uns.

Du bist Autofahrer, wie in Fall zwei beschrieben? Dein Wagen gehört also der Bank. Er sollte dir gehören, denn du leistest deinen Teil Arbeit für eine Gesellschaft, die es ermöglicht, JEDEM ein Auto zu geben, selbst dem, der nichts für die Gesellschaft tut. (Der bekommt aber nicht den BMW, um das mal hier klarzustellen. Falls du einen fährst, soll er dir bei entsprechender Gegenleistung gegönnt sein.) Dein Wagen sollte dem Volk gehören, er sollte DIR gehören. Nicht der Bank. Da die Bank aber nicht im Interesse des Volks handelt, sondern im Interesse einiger weniger, die nicht die Interessen der Masse teilen, wird hier angesetzt. Du willst Auto fahren, wir wollen, das du Auto fährst, unabhängig vom Gewinn, wir stehen gemeinsam gegen deinen Gläubiger. Du gehörst zu uns.

Du bist Autofahrer, wie in Fall drei beschrieben.
Das heißt, entweder steht dein Lebensstil und der deiner Eltern auf der Kippe. Es wurde für diese Anschaffung geackert, und du hast nicht vor, diesen Aufwand zu enttäuschen, bzw. auch sonst soll dir das gegönnt sein, wenn dir dein Platz in der Masse des Volkes bewusst ist, wie er deinen Eltern bewusst ist (sein sollte). Ihr marschiert in einer Reihe mit uns. Sie gehören zu uns, du gehörst zu uns.
Oder, deine Eltern gehören zu den Schweinen. Wo stehst du dann? Lebst du nur für deine Interessen, oder trägst du deinen Teil für die Gesellschaft bei? Im zweiten Fall soll dir dein Wagen wiederum gegönnt sein. Im ersten Fall bist du auch eins der Schweine. Sei einer von uns, oder sei gegen uns und trage die Konsequenzen. Das Volk hat erbliche Privilegien einmal abgeschafft. Es wird es wieder tun.

Du bist ein Autofahrer, wie in Fall vier beschrieben. Das heißt, entweder bist du vergleichbar mit dem Kreditnehmer. Du bringst für die Gesellschaft messbare Leistungen. Du sollst einen Wagen besitzen. (Ob es jetzt für die Tätigkeit sowieso nötig ist, sei hier mal außer Acht gelassen). Der Betrieb, der dir den Wagen stellt, sollte sowieso genauso dein sein wie der Wagen. Du stehst mit uns in einer Front gegen die besitzende Klasse. Du bist einer von uns.
Oder aber du nutzt die betrieblichen Vorteile, um daraus Vorteile zu ziehen, deinen eigenen Wagen nicht nutzen zu müssen, und so dein Eigentum noch zu steigern; auf Kosten der weniger besitzenden Produktivkräfte. Vielleicht bist du sogar Teil der Entscheider, und damit der Ausbeuter. Du bist eins der Schweine. Noch hast du die Wahl, triff sie. Lebe mit den Folgen.

Noch können die privilegierten die Wahl der Seite frei treffen. Weise Entscheidungen sind gefragt.

Die Schweine schlafen in des Bauers Bett. Sie haben sogar die Höfe vernetzt, und so des Bauers System noch effizienter gemacht. Der Rest der Tiere wird dazu getrieben, sich gegenseitig zu fressen.
Zeit, das die Tiere die Wand wieder weiß streichen. Was dann geschrieben wird, steht zur Diskussion aus. Gebt den Tieren die Mittel zur Diskussion. Gebt dem Volk Wissen. Dann werden wir wieder zum Pinsel greifen. Rote und schwarze Farbtöpfe stehen bereit.

Wir sind die Tiere. Wir sind das Volk. Wir brauchen den Bauern nicht. Wir brauchen die Schweine nicht.

Aber wir werden wieder Schinken räuchern. Solange der Vorrat reicht.



Use your illusions

Fiktion

Hurra, die Sonne scheint
Hurra, ein neuer Tag
Hurra, Glück ist zu sehen
Hurra, der Druck im Kessel steigt
Hurra, es heilt

Wir spüren jeden Nerv
Atmen durch jede Pore
Inhalieren des Frühlings Duft
Wir singen im Chor.

Hurra, der Wind ist warm
Hurra, Berge am Horizont
Hurra, vor uns liegt die See
Hurra, der Ausbruch steht bevor
Hurra, wir fliegen

Wir leben den Moment
Entdecken unsere Stärke
Trinken Leben aus der Quelle
Wir singen und singen.

Hurra, Freude
Hurra, Liebe
Hurra, Freiheit
Hurra, Glück
Hurra!

Singen, Musik.
Abspann



Freitag, 24. April 2009

Anger is a gift

Uns gehts zu gut. Mich macht einiges wütend. Ich breite das hier nicht aus.

Nur ein kleiner Reim.

Dieser Hans Olaf Henkel
geht mir ganz stark auf den Senkel
Wer nichts weiß von der Menschen Leiden
der sollte lieber schweigen.



Mittwoch, 22. April 2009

Bandprobenticker

2. Probe in neuer Besetzung gelaufen. Unser euer Bassist fügt sich immer besser ein. Der neue Song nimmt Gestalt an und wird vermutlich ziemlich gut. Der Chorus ist schon großartig. Text ist auch beinah fertig, aber den gibts erst wenn er ganz fertig ist. Mehr nach der nächsten Probe; die ist schon am Samstag. So long.

Stranger than fiction

Des Schicksals liebstes Spielzeug

Es musste immer weiter gehen. Das war mir klar. Es änderte nur einfach nichts.
Jeden neuen morgen quälte man sich aus dem Bett, früh, wenn die Pflicht rief, etwas später, wenn man einen freien Tag vor sich hatte. Das waren sowieso die schlimmsten. Wenn ich etwas zu tun hatte, dachte ich erheblich weniger nach, als wenn ich den ganzen Tag allein in meiner kleinen Bude verbrachte. Ich hätte natürlich das Chaos in der Wohnung beseitigen können. Aber ich konnte mich nicht dazu überwinden. Es passte irgendwie perfekt zu dem, was in meinem Inneren vorging.
Außerdem konnte ich auch nicht mehr wirklich unterscheiden, was sinnvoll war, und was nicht. Die letzte Zeit hatte das mal wieder gezeigt, nachdem es vorher ein paar Monate wirklich bergauf gegangen war, nachdem ich alles, was vorher war, abgehakt hatte, und es einfach lief. Es lief zwar längst nicht alles, aber genug, um mir echten Auftrieb zu geben.
Ich hatte neue Brücken gebaut. Und nutzte sie auch rege. Bis sie einstürzten. Ich hätte es wissen müssen. Und am Ende gab es weniger Wege als zuvor.
Jetzt baute ich an einer Mauer, einfach so um mich herum. Wenn sie fertig war, konnte ich in Ruhe meine Atombombe bauen. Spaß beiseite, warum ich das tat, wusste ich selbst nicht so genau. Vermutlich, um nicht mehr angreifbar zu sein. Weniger verletzlich. Da lag auch des Pudels Kern, ich war viel zu schnell verletzt.
Das würde aufhören.
Hinter der Mauer musste ich mich nur noch mit mir selbst auseinandersetzen, und da ginge ich immerhin meistens als Sieger hervor. Und hinaus käme ich nur noch, wenn ich genau voraussehen konnte, was der Ausflug mit mir anstellen würde.
Es hatte wirklich lange gedauert, bis ich einsah, dass manche Dinge einfach unveränderlich sind. Die Götter hatten Humor, es amüsierte sie, mich immer wieder scheitern zu sehen. Und mich mit dem Gegenteil zu konfrontieren. 'Guck mal', riefen sie, 'so hätte es auch dir gehen können. Hahaha, nein, hätte es nicht, aber es ändert doch nichts, oder?'. Und ich drehte mich um und lachte ihnen ins Gesicht.
Wenn ich schon nichts daran ändern konnte was mit mir passiert, konnte ich immer noch die Welt ändern. Zum guten... oder zum schlechten. Um den Göttern eins auszuwischen. Deshalb auch das Hirngespinst mit der Atombombe. Aber ich wusste selbst, dass das Unfug war; so war ich nicht. Ich wünschte mir eine bessere Welt, und liebte die Menschen viel zu sehr, um irgendjemandem bewusst Schmerzen zufügen zu können. Da musste schon einiges passieren.
Und von Schmerzen konnte ich ein Lied singen, und tat das auch des öfteren. Meine eigenen Schmerzen nahm ich, konzentrierte sie in einem Punkt, wie in einer Nadel oder einer glühenden Zigarettenspitze. Ich genoss den Eisblock im Bauch. Ich dachte und dachte und dachte und schlug meinen Schädel mit aller Kraft gegen die Wand, um nicht mehr zu denken. Ich tat Dinge, die ich weder mir noch irgendjemand anderem erklären konnte. Aber das musste ich auch nicht tun, es betraf ja nur mich und hatte niemanden sonst zu interessieren.
Also, eigentlich alles super. Es musste weitergehen.
Das Essen fiel mir schwer, mein Magen wehrte sich seit Tagen, aber er ließ sich zum Glück hin und wieder überlisten. Und wenn alles zu schlimm wurde gab es immer noch Mary Jane und Mary Crown, obwohl ich in den letzten Tagen geschafft hatte, auf ihre Hilfe zu verzichten, was vielleicht auch dem Zustand meines Magens zu verdanken war. Und so konnte man an fast allem etwas positives finden.
Ich deutete das als Zeichen der Besserung. Wenn es schon weiterging, warum denn nicht auch mal aufwärts.
Und aus der Mauer baute ich dann einen Turm, und um den herum würde ich ein Haus bauen, und in den Turm käme eine Bibliothek und hinters Haus ein Pool, und irgendwann käme vielleicht sogar Besuch zum Grillen. Und wer wußte es schon, vielleicht hülfe der Besuch ja sogar, die Brücken wieder aufzubauen.
Vielleicht stürzten meine Gebäude aber auch beim ersten Sturm einfach ein, wie vorher schon die Brücken, passen würde es ja.
Aber das blieb abzuwarten, erst einmal musste es weitergehen.
Noch ein oder zwei Lieder wollten gesungen werden. Vielleicht würde es ja irgendwann wieder ein glückliches Liebeslied werden. Oder ein lustiges Sommerlied. Bisher waren solche Kompositionen nicht meine Stärke gewesen, aber vielleicht änderten sich ja manche Dinge doch irgendwann.
Also, den Mittelfinger gen Himmel, und durch den nächsten Tag. Auf die Mauer gesetzt, in die Sonne, 28 Grad und die Sonne brennt auf den Pullover. Manche Dummheiten mussten wohl erst gemacht werden, um als solche erkennbar zu sein. Man lernt nie aus. Und das ist auch gut so.


Dienstag, 21. April 2009

Die Abstellkammer

Heute mal wieder eine Kurzgeschichte, wie immer auf eigene Gefahr!

Die Abstellkammer

Mit geübter Hand strich Peter den Mörtel auf den Ziegeln glatt. Die Hälfte hatte er nun geschafft, es war Zeit für eine Zigarettenpause.
Werkzeuge und Ziegel waren über den Boden verteilt, und an den Wänden standen stabile Holzregale, die mit Konserven, Einmachgläsern und Wein gefüllt waren. Eine Tiefkühltruhe stand in der Ecke, daneben ein Sack mit Kartoffeln, die ihn ans Abendessen erinnerten.
Bis dahin würde er längst fertig sein, es war erst kurz vor Mittag. Die Arbeit ging schnell vonstatten, er hatte nichts anderes erwartet. Schließlich hatte er das ganze Haus mit eigenen Händen gebaut. Er hatte einfach ein Talent für handwerkliche Dinge, das war allgemein bekannt.
Auch die Nachbarn fragten erst ihn, bevor sie einen Handwerker riefen. Meist konnte er den Schaden selbst beheben, und zum Dank bekam er dann häufig einen Kuchen oder wurde zum Essen eingeladen. Den Kösters am Ende der Straße hatte er sogar geholfen, eine Garage zu bauen. Es hatte sich sogar so etwas wie eine Freundschaft mit ihnen entwickelt, wobei Freundschaft ein großes Wort war. Eigentlich war es mehr eine Bekanntschaft.
Er verstand sich gut mit Michael, und trank manchmal abends ein Bier mit ihm. Auch Andrea war eine recht nette Frau, wenn er auch nicht verstand, was Michael dazu gebracht hatte, sie zu heiraten. Am Aussehen konnte es jedenfalls nicht gelegen haben. Und ihre Kinder waren, nun ja, wie Kinder eben waren.
Wenn er sich beeilte, sollte er in einer Stunde fertig sein. Vielleicht würde er nach dem Essen noch auf ein Bier bei Michael vorbei gehen. Schaden konnte es zumindest nicht. Doch zuerst wartete noch Arbeit auf ihn.
Er nahm den Spachtel wieder in die Hand. Es war erstaunlich. Die neue Wand würde sich in den Raum einfügen, als wäre sie schon immer da gewesen. Man konnte schon jetzt kaum einen Unterschied sehen. So sollte es sein.
Er setzte einen weiteren Stein. Es würde perfekt sein.
Und nächstes Wochenende dann grillen bei Kösters. Aber diesmal etwas ruhiger als beim letzten mal. Peter hatte nichts gegen Kinder. Aber Patrizia, die fünfzehnjährige Tochter der Kösters, war mitten in der Pubertät, und einfach unerträglich. Christoph war erst acht, und nervte ihn häufig, wenn er nachmittags draußen im Garten arbeitete, oder etwas bei den Kösters reparierte. Abends war er allerdings immer müde und dementsprechend ruhig, also sollte der Freitag wirklich entspannt werden.
Vielleicht würde er Steaks marinieren und als Gastgeschenk mitbringen.
Die Wand näherte sich ihrer Fertigstellung. In wenigen Tagen würde niemand mehr erkennen können, wie der Raum vorher ausgesehen hatte. Die Abstellkammer hatte sowieso keinen Sinn gehabt.
Sie hatte ihn einen hässlichen alten Mann genannt. Wie sie mit ihren Eltern redete, war ihm egal, aber er musste sich nicht alles gefallen lassen.
Er fügte den letzten Stein ein.
Sie hatte gesagt, er sei wohl schon seit zwanzig Jahren von keiner Frau mehr angefasst worden. Oder... hatte sie? Auf jeden Fall hatte sie es provoziert!
Jetzt noch das Werkzeug zurück in die Regale, den Mörtel später in die Garage. Dann noch durchfegen, und der Keller würde so aussehen wie vorher.
Es war noch schneller gegangen, als er gedacht hatte.
Er hoffte, die Kösters würden das Grillen am Wochenende nicht absagen. Auf ein Bier würde Michael später sicher noch Lust haben, oder vielleicht eher auf einen Schnaps.
Kinder waren in dem Alter nun einmal so, das sagte er selbst immer. Und damit würde Andreas Sorge überspielt werden. Zumindest fürs erste. Und das reichte ja.



Montag, 20. April 2009

Der Barde

Seht, jemand macht Kunst
rot befleckte weiße Fahne
nicht zu sehen im Dunst
und es hört niemand den Barden

wie er einsam singt
und spielt auf der Mandoline
weil es für ihn klingt
Lieder von Verlust und Liebe

es schallt durch die Nacht
wird von Niemand aufgenommen
bis der Tag erwacht
und des Glückes Schmiede kommen

Keiner kann es sehen
wie der Künstler schnell verschwindet
leider muss er gehen
bevor er im Licht erblindet

das ist seine Bürde
er erträgt sie täglich wieder
fragt sich oft was würde
hörten Menschen seine Lieder

doch es kann nicht sein
taub sind sie für seine Klänge
blind für seine Pein
so spielt er für leere Ränge

immer wieder neu
variiert er die Akkorde
aber bleibt sich treu
als einziger seiner Sorte

solang er auch spielt
man versagt ihm echtes Leben
trotzdem, noch ein Lied
sonst bliebe nur aufzugeben

anders kennt er's nicht
also wird er weiter Hoffen
bis er schließlich bricht
bisher ist das Ende offen

endet die Musik
wird die Nacht allein gelassen
Stille hat gesiegt
die letzten Töne, sie verblassen

werden erst antik
und dann von der Welt vergessen
keiner mehr der singt
aber keiner wirds vermissen


Sonntag, 19. April 2009

Ein Haufen Müll

Aufstehen. Leiden. Schlagen. Die Beine. Klingen zum schneiden. Glück zum vermeiden. Glauben und Berge. Träumen und sterben. Liebe und Lügen. Verbrennt die Gefühle. Tränen, die spülen. Reste, die bleiben. Teste dein Leiden. Wieviel kann man einstecken. Am Arsch lecken. Leben wie Zecken. Ungeziefer. Ende mit meckern. Gebrochener Schiefer. Weitermachen, weiterlachen. Hahaha. Meine Macken, deine Macken. Alles klar. Weiter so, weiter so. Scheitern im Streichelzoo. All das Wissen. Haufen geschissen. Hysterie, Hysterie. Überdosis Aspirin. Was hat man davon. Das hat man davon. Es tut nicht mehr weh, es tat noch nie weh. Guter Schuss im Kaffee. Rote Tropfen im Schnee. Zeit zu gehen. Augen die sehen. Ausstechen. Aufessen. Das Leben ist schön. Heute ein König. Für morgen zu wenig. Gedanken vergraben. Sechs Fuß tief. Dank für die Gaben. Intuitiv. Ab in Quarantäne, Gedanken in Einzelhaft. Frag dich, was wäre. Es wär doch gelacht. Isolation. Imitation. Hast du schon gehört, sag mal wusstest du schon. Wir werden zu dem, was wir am meisten hassen. Leben und sterben in den Gassen. Unsichtbar sein in den Massen. Requiem. Requiem. Erdbeeren vernaschen. Briefe verfassen. Erde verlassen. Zum Mann im Mond. Vater und Sohn. Blüte des Mohn. Schlafen. Schlafen. Sicherer Hafen. Raffen. Raffen. Was man einmal hat. Lachen. Lachen. Eine Zensur findet nicht statt. Probleme. Extreme. Lebe dein Leben. Ekzeme. Bohème. Geben und nehmen. Grinsen. Lächeln. Keuchen und hecheln. Vorbei. Vorbei. Die Gedanken sind frei. Folgen. Schweigen. Fröhlicher Reigen. Verständnis. Geständnis. Glaubensbekenntnis. Staunen. Sterben. Unbekannt werden. Gewissen. Zerrissen. Drauf geschissen. Verraucht. Vergangen. Befangen. Gefangen. Weitergehen. Leiden. Schmeißen. Mit Steinen. Tränen? Verwässert. Schmerzen sind besser. Fühl, dass du da bist. Geh, wenn du klar bist. Schnitte, Schläge. Traurig und träge. Klein sein. Beileid. Alles ist, dabei sein. Verstehen. Vergehen. Ganz gezielt verfehlen. Adios, Amigos. Vorzeichen: Minus. Saiten gerissen. Scheiße gefressen. Kämpfen. Verbissen. Fehler verbessern. Weitergehen. Weitergehen. Hier gibt es nichts zu sehen. Marter. Gefühle. Hitze und Kühle. Genug ist genug. Weiter, weiter. Zug um Zug. Hinfallen. Liegen. Brechen und biegen. Folgen und schweigen. Konflikte vermeiden. Hoffen und sehnen. Hilfe ablehnen. Auf die Fresse. Gezielt, gesessen. Fragen. Fragen. Steine im Magen. Respekt zollen. Nicht mehr wollen. In die Vollen. Eisschollen. Treiben. Gehen. Fortbleiben. Leben. Aufschreiben. Stehlen, eure zeit. Lachen. Lachen. Pack deine Sachen. Nimm alles mit. Passt in die Hosentaschen. Volle Flaschen. Leere Flaschen. Scherben. Werden. Versinken und bergen. In den Kopf, auf den Kopf. Zu jedem Deckel passt ein Topf. Herausziehen am eigenen Schopf. Verzichten. Vernichten. Sieger schreiben Geschichten. Vorbei. Vorbei. Egal, einerlei. Wertlos. Abfall. Problembär. Abknallen. Anthrazit. Schwächstes Glied. Zum Abschied ein Liebeslied. Brechen und bersten. Erkennen ist am schwersten. Liebe und Dank. Zeter und Zank. Leben im Schrank. Geisteskrank. Leb wohl, alles gute. Verdiene die Rute. Volle Kraft voraus. Den Eisberg versenken. Dem Elefant eine Maus. Ein Herz zum Verschenken. Unverzollt. Ungewollt. Hundert Volt. Kurzschluss. Verkehrt Gepolt. Weiter. Weiter. Bis uns der Teufel holt. Jeder bekommt was er verdient. Heizöl und Benzin. Brennen. Brennen. Rückwärtsgang, rennen. Verletzen, verschmerzen. Versagen, verscherzen. Blut sehen. Blut geben. Direkt aus dem Herzen. Abschied, Begrüßung. Persönliche Endlösung. Müll, Abfall, Kompost. Verrottende Feinkost. Rost, Ruinen. Blumen und Bienen. Kommen und gehen. Engel und Feen. Weiter, weiter. Das Licht schon zu sehen. Lachen. Lachen. Lass sie doch machen. Aufstoßen. Abstoßen. Ranken von Wildrosen. Selbstkasteiung. Selbsbefreiung. Ein letztes Mal bitte Verzeihung. Leiden und Pein. Schreiben und schreien. Unpassend. Nicht kombinierbar. Alles geht. Alles ist Wirrwarr. Danke, tschüss. Was muss, das muss. Jeder Schluss ist auch ein Anfang. Nur ein Schritt über den Abhang. Was für ein Abgang. Was für ein Unfug. Tränen. Umflut. Freiflug. Durchzug... Wer weiß, was gut tut. Wer weiß, was Not tut. Nix für ungut. Danke für alles...


Donnerstag, 16. April 2009

Mal wieder Poesie

Tribut an die geflügelte Traurigkeit

Tränen offenbarten ihr wahres Gesicht
und machten aus ihr einen Engel
er wollt sie berühren doch wagte es nicht
aus Angst sich am Licht zu versengen

und wenn jede Träne Geschichten erzählt
verlas sie so ganze Romane
zu viel hatte zu lang die Seele gequält
und das brach sich nun endlich Bahne

durch diese Verwandlung vor Ehrfurcht gebannt
entfielen ihm all seine Worte
er hatte schon einige Maiden gekannt
doch keines von himmlischer Sorte

so weinte er mit ihr und teilte ihr Leid
war von ihrer Kraft überwältigt
und etwas in ihm wurde dabei befreit
und hat sich seitdem vervielfältigt

sie zeigte ihm Wege sich selbst zu befreien
und nahm ihm die Angst vor Gefühlen
er sah nun stets auch ihren Heiligenschein
doch blieb die Angst, sie zu berühren



Dienstag, 14. April 2009

Schon schlimm

"Schon komisch," dachte Sonja König
"Mein Mann ist Zigaretten holen,
die Kinder reden wie Dieter Bohlen,
und ich sitz in der Wanne und föhn mich"

"Schon seltsam," dachte Konens Bertram
"Meine Freundin ist ausgezogen,
mein Chef hat mich nur angelogen,
und ich zünd den Rest meiner Welt an"

"Schon verrückt," dachte Johan Schmidt
"Die Fabrik hat die Tore geschlossen,
wir haben etliche Tränen vergossen,
und die oben nehmen Millionen mit"

"Schon ziemlich krank," dachten die Kunden der Bank
"die spekulieren mit unserer Knete,
feiern auf unsere Kosten 'ne Fete,
und fahren die Wirtschaft gegen die Wand"

"Schon bitter," dachte Nomi Ritter
"statt dass die Leute protestieren
lassen sie sich weiter von oben regieren
und sperren sich selbst hinter Gitter"

"Schon schaurig," dachte Simon traurig
"Gebückt auf der Straße gehen die Leute,
körperlich und seelisch ausgebeutet,
es ist ZUM SCHREIEN, doch kaum einer traut sich"



Montag, 13. April 2009

Ein Ostergedicht

An Ostern

An Ostern, da treibt Witwe Kort
Hausarbeit, wie andere Sport
statt Kaffeekranz mit der Familie
pflegt sie emsig ihre Lilien

Die Enkel kommen nicht vorbei
wolln kein gefärbtes Osterei
es scheint, als hätt man sie vergessen
man hat wohl andre Interessen

und so poliert sie der Spiegel Glas
schneidet im Garten per Sense Gras
wischt Staub von Büchern und Bilderrahmen
erinnert sich dabei an vergangene Tage

als die Kinder an Ostern in aller Frühe
den Garten durchsuchten mit einiger Mühe
wie sie lachten nach erfolgreicher Suche
und sich freuten auf Oma, auf Kaffee und Kuchen

Abends genoss man ein gutes Gericht
zumeist wurde Braten aufgetischt
und später bestaunten dann alle zusammen
des Osterfeuers gewaltige Flammen

diese glücklichen Tage sind lange vergangen
und auch das jährliche Hoffen und Bangen
alleine verbringt sie alltäglich die Zeit
und tröstet sich dabei mit Hausarbeit

bis die Bilder schlussendlich vollends verstauben,
Unkräuter der Lilien Schönheit rauben
bis der Rasen im Garten langhaarig wird
und Efeu in Mengen die Mauern verziert

bis die Spiegel im Hause kein Bild mehr zeigen
selbst Besteck und Geschirr ungepflegt bleiben
bis die einsame Witwe die Erde verlässt
die Haus und Garten pflegt, sogar am Osterfest




Sonntag, 12. April 2009

Frohe Ostern

Western, Nordern und Südern natürlich auch. Wird Nord-Ostern eigentlich anders gefeiert als Süd-Ostern? Was ist mit Ost-Süd-Ostern? Ok, ich gebe es zu, das ist etwas unwitzig. So wie der Tag... Weiß überhaupt noch irgendjemand, warum wir überhaupt Ostern feiern? Ich habe eine grobe Vorstellung, muss es aber als Atheist auch nicht wissen, bin ja sowieso gegen christliche Feiertage, man könnte genug andere Vorwände für Feiertage finden. Aber so ist es nun einmal. Zu meiner Ehrenrettung: natürlich weiß jedes Kind, das es um Tod und Auferstehung von Jesus Christus, dem 'Sohn Gottes' geht. Das muss man sich eigentlich mal überlegen, an was Millionen von Menschen glauben... Hat Irgendjemand schon einmal einen Toten aus seinem Grab steigen sehen? Ja, vermutlich, zu Unrecht oder verfrüht für Tod erklärt und so weiter. Hat denn jemand in den Tagen und Wochen danach gesehen, wie derjenige in den Himmel aufgestiegen ist? Naja, lassen wir das, sonst werde ich noch von christlichen Fundamentalisten attackiert, und Reformer wollen mir was vom Gleichnischarakter der Bibelgeschichten erzählen, und dass man das ja alles nicht so wörtlich nehmen sollte, und schon zerfleischen sich beide Gruppen gegenseitig in den Kommentaren.
Aber weiß das wirklich jedes Kind? Ich bin versucht, auf die Straße zu gehen, um welche zu fragen. Die essen aber im Moment alle mit der Familie Hasenbraten mit Eiern. Meine Vermutung ist, dass einige der Antworten eher in Richtung 'An Ostern legt der Milkahase bunte Eier und versteckt die dann zusammen mit Süßigkeiten und 20 Euro in dem Korb im Wohnzimmer' gingen. Ach was soll's. Hauptsache frei(zeit), Ferien, Sonne, Weizenbier (welches ich nicht habe), Friede, Freude, Eiersuchen.
Das hab ich schon gemacht, bin auch schnell fündig geworden, im Kühlschrank. Allerdings war der Eier legende lila Hase bei uns wohl etwas faul, hat die Eier nicht gekocht, und nur einen rosa Stempel auf weißer Schale halte ich für eine wenig einfallsreiche Färbung. Außerdem ist der Ort des Verstecks, Kühlschrank, Zehner-Eierschachtel, nicht sonderlich innovativ. Nun ja. Geld und Süßigkeiten fehlen auch, irgendetwas muss ich falsch gemacht haben. Na egal. Mal sehen, ob er wenigstens Kaffee mitgebracht hat (nein). Dann also Tee trinken. Das scheint mir nicht zu einem Osterfrühstück zu passen, also lasse ich das Frühstücken gleich ganz weg. und dann mal sehen was der 'Feier'tag so bringt.

Ich wünsche allen Lesern natürlich bunte Eier, 'nen Schokohasen und 20 Euro im Korb!
Ich Arbeite offline Momentan an zwei Sachen, die ich hier im Laufe der nächsten Stunden oder Tage veröffentlichen werde, einmal über die Last mit der Liebe, und das Andere beschäftigt sich mit politischen Problematiken, dem Stand des Systems. Also, stay tuned!
PS: Ich hasse die Rechtschreibreform. An der muss es zumindest liegen, wenn ich eierlegend plötzlich Eier legend schreiben muss. Laut Rechtschreibprüfung. Wo bitte macht das Sinn? Aah!

Ich gehe jetzt erst einmal eine Gans stehlen ;-D



Freitag, 10. April 2009

...

Chronos' Fesseln
oder
und wieder 24 Stunden

Am Morgen
gibt das Licht den Weckdienst
mal kalt und künstlich, manchmal sanft und natürlich
entscheidet es über den Tag für mich

und am Tag
grüßt Sysiphos, Fortuna kommt nur selten
beim arbeiten, feiern, bei Faulenzerei
kreisen die Gedanken, könn' sich nicht befreien

Bevor der Schlaf kommt
schickt der Tod oft Ansichtskarten
mal 'nen Strick, mal 'nen Schnitt, mal 'nen Schuss
der Schlummer macht damit dann Schluss

In den Träumen
zeigt sich oft das Wundersame
Palmen, Strand, Sonne, traute Zweisamkeit
was bleibt und stört ist nur die Zeit



Donnerstag, 9. April 2009

Band is back!

Hurra, meine Band ist wieder am Start! Neuer Bassist lässt auf regelmäßige Probezeiten hoffen. Haben heute das erste mal mit ihm gejamt, war ganz cool. Neuer Song in Mache, klingt schon sehr vielversprechend. Das bisher verwendete Textfragment (welches vermutlich noch einiger Überarbeitung und Erweiterung bedarf):

I still got hope, just longing for your embrace

and I hurt myself, confronting me with your face

I am wondering how much my poor soul can take

and I don't know if I want to see the next day

this love burns holes in titan

it's too hot, it's too hot for me

you fly through my dreams on angels wings

but I must wake up 'cause realtity screams

Für während der Probe erdacht ganz ok... naja mal sehen was schlussendlich daraus wird.



Morgens, 9 Uhr, freier Tag...

Erstmaliges aufwachen gegen Neun Uhr. Harndrang. Komme ihm nach, lege mich wieder hin. Stelle fest, dass ich eigentlich hellwach bin. Beginne Zwiegespräch mit mir selbst. Einer Teil möchte aufstehen, um etwas vom Tag zu haben. Anderer Teil hat keine Lust, früher aufzustehen als der berufstätige Mitbewohner. Außerdem könne man doch noch schön träumen. Ein Stündchen. - Wovon denn? - Vom schönsten Wesen der Welt natürlich. - Ähm... schönstes Wesen der Welt? Gibts sowas? Ich könne auch ruhig mal ganz subjektiv sein, und im Traum ja sowieso, etc.

Ich gehe auf meinen Vorschlag ein und schließe erneut die Augen. Stelle mir schöne Dinge vor. Träume vom schönsten Wesen der Welt. Oder auch nicht. Vielleicht auch vom schönsten Moment, vom schönsten Gefühl...

Werde erneut wach, Mitbewohner ist aufgestanden und duscht. Wurde auch Zeit, schätze er kommt zur Abwechslung wieder zu spät zur Arbeit. Aufstehen? Später, jetzt ist ja das Bad besetzt. Schließe erneut die Augen.

Träume wieder, diesmal vom Friseur und Haare schneiden. Glaube meine Haare gehen mir doch langsam auf die Nerven. Kurze Zeit später, 10 Uhr. Mein Wecker klingelt, die Haustüre geht (er kommt wieder zu spät...), ich stehe auf. Verwirrt. Genervt. Von Haaren. Muss zum Friseur. Will kein Geld dafür ausgeben. Will das schönste Wesen der Welt sehen. Will erstmal n Kaffee. Keiner da. Also Tee. Läuft. Endlich wach...

Träume, schön und gut, aber abseits davon sollte ich mir vielleicht nicht soviel glauben... ^^



Montag, 6. April 2009

Und noch ein Gedicht

Klingentanz

Nicht edel, aber unverbindlich
nicht verkehrt, doch etwas stimmt nicht
nicht zwingend sondern unter Zwang
hinein in seinen Untergang

ein Tropfen, ganz allein im Meer
ein Opfer unter Peinigern
ein Eisblock auf dem Wüstensand
so balanciert er auf dem Rand

wie Schmutz auf einer Lotusblüte
wie durchs Loch in der Kaufhaustüte
wie Fußstapfen in frischem Schnee
ward er schon bald nicht mehr zu sehen

wenn Stunden plötzlich Jahre dauern
wenn furchtsam er ins Bett sich kauert
wenngleich das Licht scheint nah zu sein
schläft in der Finsternis er ein

der Tag, er dehnt sich ewiglich
er drückt, er schweigt, und redet nicht
zumindest lässt er ihn in Frieden
wie stehts im Leben? Unentschieden.



Eine Kurzgeschichte

Asche zu Asche

Er saß auf dem Sessel und rauchte. Auf dem Tisch lag ein zerlesener Roman. Ein Aschenbecher, der von einigem Nikotinkonsum zeugte, stand neben einer halbleeren Flasche Rotwein und einer Schachtel Zigaretten. „Raucher sterben früher“, verriet sie. Dazu ein Glas, das darauf wartete, erneut mit Wein gefüllt zu werden.
Und ein ungeöffneter Brief.
Nachdem er seine Zigarette im Kippenberg des Aschenbechers beerdigt hatte, füllte er das Glas mit Wein. Das Radio spielte The Smiths, „What difference does it make?“, fragte Morrissey.
Er fragte sich das auch.
Er nahm den Briefumschlag in die Hand, betrachtete ihn, drehte ihn, betastete ihn. Sein Name stand auf der Vorderseite, und seine Adresse. Dazu eine Briefmarke, Blumen als Motiv, Vergissmeinnicht. Auf der Rückseite stand nur ein Name, ihr Name.
Er legte den Umschlag beiseite und nahm eine weiter Zigarette, nahm einen Schluck vom Wein, betrachtete die Bilder an den Wänden. „Und jetzt?“, schienen sie zu fragen. Er schüttelte leicht den Kopf, inhalierte nikotinschwangeren Rauch, atmete ihn aus, verfolgte den Weg des Rauchs in der abgestandenen Luft.
Seit letztem Sommer hatte er nichts von ihr gehört, acht lange Monate, seit sie einfach gegangen war, seit sie mit ihrem Koffer in der Tür gestanden hatte, „Es geht nicht mehr“, hatte sie gesagt. Dann war sie in ein Taxi gestiegen und verschwunden.
Er nahm eine neue Schachtel Zigaretten vom Schrank. Im Radio höhnten die Beatles: „She loves you!“
Er ignorierte sie.
Früher hatten sie häufig gemeinsam bei einem Glas Wein Musik gehört und von der Zukunft geträumt, von Kindern, Heirat, Haus, von Sonntagsausflügen, von Urlaub in Italien, am Meer, oder in den Bergen.
Doch da kam kein Urlaub, kein Haus, keine Kinder. Da kam keine Hochzeit. Was kam, war seine Kündigung. Und später kam ihr Taxi.
Er entkorkte eine weitere Flasche Wein und schenkte sich ein.
Der Brief lag noch immer provozierend vor ihm. Wieso schrieb sie ihm? Nachdem er die Erinnerung so erfolgreich in den burgunden Untiefen ungezählter Rotweinflaschen versenkt hatte, nachdem sie weißglühend verbrannt war wie der Tabak seiner Zigaretten. Nun stieg sie wieder auf wie ein Geist aus der Flasche, erhob sich wie ein Phönix aus der Asche.
Er zog an seiner Zigarette, beobachtete den Schatten des Rauchs bei seinem Tanz auf dem weißen Papier des Umschlags. Dann nahm er den Umschlag in die Hand, hielt das glühende Ende der Zigarette an eine Ecke des Briefes, bettete ihn auf dem Aschenbecher und verfolgte, wie das Papier von der Ecke aus durchglühte.
Noch einige Sekunden behielt der Umschlag seine Form, er konnte noch ihre Schrift lesen, seinen Namen, dunkelgrau auf hellgrau, bevor er zerfiel und eins wurde mit den Resten seiner Zigaretten. Asche zu Asche, so sollte es wohl sein.
Im Radio sang Johnny Cash „Hurt“.


Ein Gedicht...

Schwarze Seelen

In der Dämmerung küsst die Sonne den Horizont
erleuchtet den Himmel in unserer Farbe
Bis die blaue Stunde unsere Träume befreit
und Seelen sich treffen in der Schwärze der Nacht

Mond versteckt sein Gesicht und Sternlicht entkommt
verbirgt sich wie Hoffnung in brennenden Narben
wenn der Nebel des Schicksals Gedanken entzweit
und am Segel der Sehnsucht ein Sturmwind erwacht

Und Träume, sie reisen, umrunden die Welt
und nehmen auch Bäder in Feldern voll Rosen
und werden vom Anbruch des Tages umstellt
und gehen im Grauen des Morgens verloren

Und Seelen, sie fühlen, sie suchen Substanz
bitten wieder zum Tanz am folgenden Abend
und binden der Hoffnung fürs Grabe den Kranz
und beschließen, am Tage nur Trauer zu tragen.