Donnerstag, 22. April 2010
Jahresurlaub
So steht's zumindest im Arbeitsvertrag
2 Mal im Jahr an die 2 Wochen frei
Sonst heißt es 8 Stunden Arbeit am Tag
Aber ich fress' den geschmacklosen Brei
Und jetzt mal ehrlich, was ist schon dabei
Gibt ja noch den Sonntag.
Ist es im Sommer dann endlich soweit
Buch ich 'nen Flug in der Ferienzeit
Kinder beschränken die Freiheit der Wahl
Reisegesellschaften wissen Bescheid
Wissen, dass ich auch den Aufschlag bezahl'
Kenn' es nicht anders, ich nenn' es normal
Mindestens die Wahrheit.
Später am Ziel seh ich viel von dem Land
Swimmingpool, Palmen, Hotelbar und Strand
Flughafen, Shoppingmall, Mülldeponie
Sammel am Abend noch Muscheln im Sand
Teste exotische Gastronomie
Sag mir, ich fühl mich so gut wie noch nie
Denke nicht ans Fließband.
Schnell wie er kommt ist der Urlaub vergang'
Lärmen Maschinen statt Kindergesang
Will ich zurück ins 3 Sterne-Hotel
Wieder nimmt jeder Tag stumpf seinen Gang
Hab keine Wahl, denn ich brauche das Geld
Hoffe deswegen: oh Urlaub, komm schnell
Weiter geht's, von Anfang:
Ich hab die freie Wahl wann ich ihn hab
So steht's zumindest im Arbeitsvertrag...
Montag, 1. März 2010
Abenteuer nahe Utopia
zur gleichen Zeit bin ich auch seltsam fremd
und im Moment nicht mehr als ein Banause
ja, dass ich hier bin ist allein schon unverschämt
um mich herum ist radikale Freiheit
der Zauber einer kreativen Welt
wobei sich etwas ähnliches wie Neid zeigt
das alles hat mir viel zu lang gefehlt
zugleich komm ich mir vor wie ein Vampir
ich trink vom Leben, schwimm in seiner Flut
doch ehe ich mich selbst in ihm verlier
schreck ich zurück, allein mir fehlt der Mut
zurück in meinem seltsam grauen Alltag
es scheint, als war ich lange Zeit nicht hier
doch Bilder, die die Nacht in mir gemalt hat
verwandeln sich in Worte auf Papier
Mittwoch, 30. Dezember 2009
baggerseen und sterben
der hatte schon manches erlebt
er predigte sein kehlchen heiser
vom tag wo der boden erbebt
vor jahren, sagte er den quappen
da hatte er eine vision
da konnten ihn die menschen schnappen
und menschen bedeuten den tod
sie sperrten ihn erst ein in glas
er sah sich in äußerster not
doch plötzlich war er frei, das wars
vom schicksal noch einmal verschont
von diesem tag an war sein ziel
die frösche vor menschen zu warnen
beim ersten mal wars nur ein spiel
beim zweiten mal gäbs kein erbarmen
die kleinen ließen ihn zwar reden
aber merkten sich davon nicht viel
und schließlich endete ihr leben
unterm bagger im reifenprofil
Dienstag, 1. Dezember 2009
Herr Koenig biegt rechts ab
er mocht auch seine freiheit sehr
er war ein fan von störtebecker
und fand öligen zwieback lecker
ist er erst jetzt rechts abgebogen
oder hat er uns angelogen?
ich ahne was er wirklich ist:
ein mieser stammtischpopulist!
Update: Hier gibts das passende Plakat dazu zu sehen...
Freitag, 13. November 2009
Bremer Stadtmusikant
dagegen hilft kein Heizen.
Ein Blick zum Alten macht es klar:
Jetzt blos nicht weiter reizen!
Erst schimpft er laut auf die Regierung,
schreit danach nach der Fernbedienung.
Nur Vorwürfe hat er für Mutter
und will um 18 Uhr sein Futter.
Mein Schwesterchen macht einen Fehler,
sie will am Abend ausgehn;
nur ist ihr Freund ein Aramäer,
die kann Papa nicht ausstehen.
Er keift etwas von Arbeitsplätzen
die die Schwattköppe besetzen,
von Füßen unter seinem Tisch
und Ausgehn würd sie heute nicht.
Mein Schwesterchen, den Tränen nah,
blickt hundegleich zu Mama,
doch die hat, es war sonnenklar,
kein Bock auf Ehedrama.
Mein Schwesterchen rennt auf ihr Zimmer
und knallt die Tür, macht es noch schlimmer,
denn Vater schreit die Mutter an:
warum sie nicht Erziehen kann!
Die Kinder hätten kein Benehmen
und wärn gar nicht von ihm;
er würd sich jetzt die Kante geben
und durch die Kneipen ziehn.
Und sie wisse was da kommt
wenn er spätnachts wiederkommt.
Glasig erscheint Mutters Blick
als sie daraufhin nur nickt.
Längst schon hab ich genug gehört.
Mein Rucksack ist gepackt.
Noch ist mein Leben nicht zerstört,
heut hau ich endlich ab.
Ich geh nach Hamburg, nach Berlin,
werd in besetzte Häuser ziehn,
werd Kunst, Musik, was Echtes machen.
Und über ihn werd ich nur lachen.
Noch kann ich Mutter nicht befreien,
auch Schwester bleibt zurück.
Ich hoff sie werden mir verzeihen...
In Liebe, wünscht mir Glück!
Ich werd sie beide nicht vergessen,
werd mich an ihrem Maße messen,
und dereinst werd ich wiederkehren,
auch der Tyrann muss einmal sterben.
Bis dahin, um der Freiheit willen,
bleib ich weg aus dieser Stadt,
werd meinen Durst nach Leben stillen,
sehn was die Welt zu bieten hat.
Der Alte sitzt beim ersten Wirt
und bevor schlimmeres passiert
schleich ich mich durch die Hintertür,
und dann verschwinde ich von hier!
Ich will sie alle wiedersehen,
doch nun muss ich zuerstmal gehen.
Hier Bleiben hieße resignieren,
doch ich hab nichts mehr zu verlieren,
nur Freiheit zu gewinnen.
Montag, 2. November 2009
bambule bitte
einsames angeln im see der gedanken
wirklichkeit wackelt, verschwimmt zur vision
fahren und fallen, die wände sie wanken
völliges fehlen von konzentration
zeitgefühl gibt nur das öffnen der schranken
wirkliches leben verkommt zur fiktion
spiegel enthüllen den einsamen kranken
eine sekunde gleicht einer million
die schon verflogen, zerronnen, verbrannten
zischender atem der einzige ton
blicke verfolgen ein staubkorn beim landen
sich nicht verlieren, die letzte mission
langsam verblasst auch das bild der verwandten
reicht dann die kraft noch für eine aktion
wird bald ein photo zum letzten gesandten
schließlich ist schluss mit der situation
feiert die freiheit mit rosengirlanden
bleiben auch räume für spekulation
werden sich jene die kommen bedanken
Mittwoch, 15. Juli 2009
Zu viel Freizeit(?)
Freitag, 22. Mai 2009
Impulse im luftleeren Raum
die Gedanken in vergangner Zeit
in Gedanken nur Bilder statt Worten
in Gedanken zu allem bereit
ganz allein auf dem Weg in die Freiheit
ganz allein auf dem Weg zur Vernunft
ganz alleine im Kampf mit der Freizeit
ganz alleine im Kampf um die Gunst
die Gedanken sind nicht, wo sie hinsolln
die Gedanken sind ständig bei ihr
in Gedanken kann ich niemals hinfalln
in Gedanken ist sie stets bei mir
nur alleine kann man wirklich frei sein
nur alleine nutzt man das nicht aus
denn alleine will man nicht allein sein
denn allein geht man allein nach Haus
die Gedanken haben mich gefangen
die Gedanken haben mich erlöst
in Gedanken kann ich viel erlangen
in Gedanken find ich Schmerz und Trost
ganz allein ist man total zufrieden
übers Leben wird allein entschieden
und die Liebe wird gekonnt vermieden
kommt sie doch, so wird sie auch verfliegen
bleibt mehr Zeit für die Gedanken
keine Zeit gebraucht zum Zanken
Zeit genug, sich zu belügen
nur man selbst da zum Betrügen
nur man selbst da zum Betrüben
ein Glück, ich bin allein geblieben
Dienstag, 19. Mai 2009
so nicht
ausbrechen
manchmal muss man ausbrechen
aus
brechen
man kann es nicht aussprechen
rausbrechen
wie ein muster ausstechen
raus
prickeln
auf der zunge, aufessen
runterschlucken
wir sollen es runterschlucken
(es geht)
runter
schlucken
katzbuckeln und wegducken
aufmucken
aufbegehren, ausspucken
raus
rufen
nach gerechtigkeit rufen
demonstrieren
bevor sie uns demontieren
ausbrechen
manchmal muss man rausgehen
ausbrechen, faust recken
flagge zeigen
aussprechen
so wolln wir nicht draufgehen!
Freitag, 8. Mai 2009
in letzter minute
kerzen brannten nieder und alles schwieg
angespannte glieder, die spannung stieg
wartete ein jeder auf die musik
denn die folgte stets auf den kuss der braut
gestern wars, die luft schnitt in den hals
aufgeregte blicke wurden getauscht
nicht mehr allein stille wurde gelauscht
erst wars nur ein murmeln, dann wurd es laut
denn von vorn erklang das wort: Niemals
gestern wars, der himmel wurd grad blau
erklangen keine glocken im gotteshaus
kamen menschen wütend zur tür heraus
schüttelten die alten zwar mit der faust
doch blieb die stolze maid eine freie frau
Samstag, 25. April 2009
Use your illusions
Fiktion
Hurra, die Sonne scheint
Hurra, ein neuer Tag
Hurra, Glück ist zu sehen
Hurra, der Druck im Kessel steigt
Hurra, es heilt
Wir spüren jeden Nerv
Atmen durch jede Pore
Inhalieren des Frühlings Duft
Wir singen im Chor.
Hurra, der Wind ist warm
Hurra, Berge am Horizont
Hurra, vor uns liegt die See
Hurra, der Ausbruch steht bevor
Hurra, wir fliegen
Wir leben den Moment
Entdecken unsere Stärke
Trinken Leben aus der Quelle
Wir singen und singen.
Hurra, Freude
Hurra, Liebe
Hurra, Freiheit
Hurra, Glück
Hurra!
Singen, Musik.
Abspann