Mittwoch, 30. Dezember 2009

baggerseen und sterben

am donsel saß ein frosch, ein weiser
der hatte schon manches erlebt
er predigte sein kehlchen heiser
vom tag wo der boden erbebt

vor jahren, sagte er den quappen
da hatte er eine vision
da konnten ihn die menschen schnappen
und menschen bedeuten den tod
sie sperrten ihn erst ein in glas
er sah sich in äußerster not
doch plötzlich war er frei, das wars
vom schicksal noch einmal verschont
von diesem tag an war sein ziel
die frösche vor menschen zu warnen
beim ersten mal wars nur ein spiel
beim zweiten mal gäbs kein erbarmen

die kleinen ließen ihn zwar reden
aber merkten sich davon nicht viel
und schließlich endete ihr leben
unterm bagger im reifenprofil

Freitag, 18. Dezember 2009

Alle Jahre wieder

Rotgerahmte weiße Kacheln
Schmutz und Matsch unter den Schuhn
Heißer Glühwein, heiße Waffeln
Fernseh-Feiertagscartoons

Wo sich Leute einig sind:
Wenn schon Weihnacht, dann auch weiß
Überall riechts jetzt nach Zimt
Oma serviert Trank und Speis

Ich friere und bibber und zitter
Ich fluche und find alles Mist
Ich wünsche mir tropisches Wetter,
Wie scheiße der Winter doch ist!

Samstag, 5. Dezember 2009

und die vernunft ertrank im geldspeicher

die wirtschaft drüben
hinterm großen teich
hat jetzt erholungsängste
wenns panik wird
der absturz kommt
ein erholungscrash
dann bricht vielleicht bei uns
auch bald der sloterdijk

Donnerstag, 3. Dezember 2009

sandboarding im stundenglas

um vier uhr morgens birst der kopf
das wohnzimmer erleuchtet von
deutschlands schönsten bahnstrecken
die luft im raum massiv vom rauch
noch einen schluck kamillentee
und wachträume von schlaf
nirvana unplugged aus den boxen
bis rote augen tränen treiben
bilder zeichnen in den staub
auch ewigkeit hält nur minuten
ein seyfriedcomic auf dem tisch
um nachts allein zu lachen
aus zucker eine kerze basteln
an asche dafür mangelts nicht
und dann gedanken tauchen lassen
wie früher in schwedischen seen
die zeit anhalten und der uhr
auf den zeiger gehen bis er bricht
und danach nur warten auf gestern

Dienstag, 1. Dezember 2009

Herr Koenig biegt rechts ab

herr koenig schwor auf linksverkehr
er mocht auch seine freiheit sehr
er war ein fan von störtebecker
und fand öligen zwieback lecker
ist er erst jetzt rechts abgebogen
oder hat er uns angelogen?
ich ahne was er wirklich ist:
ein mieser stammtischpopulist!


Update: Hier gibts das passende Plakat dazu zu sehen...

Dienstag, 17. November 2009

Feierabend

Geh mir nicht aufn Sack.
Lass mich einfach in Ruhe.
Das sind deine Probleme.
Mir sind meine genug.

Geh mir nicht aufn Geist.
Erzähls dem Fernseher.
Ich habs jetzt dreimal gehört
und weiß nicht wovon du sprichst.

Jetzt nerv hier nicht so rum.
Ich kann dich auch rausschmeißen.
Schön, dass deine Ma das meint.
Dann fahr doch zu ihr hin.

Geh mir nicht aufn Sack.
Du bist nur zu Besuch hier.
Halt einmal deinen Rand.
Was ist daran so schwer?

Jetzt reichts mir aber langsam!
Nein, ich wills nicht hören!
Es ist mir scheißegal!
Ich will mich jetzt entspann'!

Geh mir nicht aufn Zeiger.
Sonst, da ist die Tür!
Na also, es geht doch.
Warum denn nicht gleich so?

Freitag, 13. November 2009

Bremer Stadtmusikant

Die Stimmung dem Gefrierpunkt nah,
dagegen hilft kein Heizen.
Ein Blick zum Alten macht es klar:
Jetzt blos nicht weiter reizen!

Erst schimpft er laut auf die Regierung,
schreit danach nach der Fernbedienung.
Nur Vorwürfe hat er für Mutter
und will um 18 Uhr sein Futter.

Mein Schwesterchen macht einen Fehler,
sie will am Abend ausgehn;
nur ist ihr Freund ein Aramäer,
die kann Papa nicht ausstehen.

Er keift etwas von Arbeitsplätzen
die die Schwattköppe besetzen,
von Füßen unter seinem Tisch
und Ausgehn würd sie heute nicht.

Mein Schwesterchen, den Tränen nah,
blickt hundegleich zu Mama,
doch die hat, es war sonnenklar,
kein Bock auf Ehedrama.

Mein Schwesterchen rennt auf ihr Zimmer
und knallt die Tür, macht es noch schlimmer,
denn Vater schreit die Mutter an:
warum sie nicht Erziehen kann!

Die Kinder hätten kein Benehmen
und wärn gar nicht von ihm;
er würd sich jetzt die Kante geben
und durch die Kneipen ziehn.

Und sie wisse was da kommt
wenn er spätnachts wiederkommt.
Glasig erscheint Mutters Blick
als sie daraufhin nur nickt.

Längst schon hab ich genug gehört.
Mein Rucksack ist gepackt.
Noch ist mein Leben nicht zerstört,
heut hau ich endlich ab.

Ich geh nach Hamburg, nach Berlin,
werd in besetzte Häuser ziehn,
werd Kunst, Musik, was Echtes machen.
Und über ihn werd ich nur lachen.

Noch kann ich Mutter nicht befreien,
auch Schwester bleibt zurück.
Ich hoff sie werden mir verzeihen...
In Liebe, wünscht mir Glück!

Ich werd sie beide nicht vergessen,
werd mich an ihrem Maße messen,
und dereinst werd ich wiederkehren,
auch der Tyrann muss einmal sterben.

Bis dahin, um der Freiheit willen,
bleib ich weg aus dieser Stadt,
werd meinen Durst nach Leben stillen,
sehn was die Welt zu bieten hat.

Der Alte sitzt beim ersten Wirt
und bevor schlimmeres passiert
schleich ich mich durch die Hintertür,
und dann verschwinde ich von hier!

Ich will sie alle wiedersehen,
doch nun muss ich zuerstmal gehen.
Hier Bleiben hieße resignieren,
doch ich hab nichts mehr zu verlieren,
nur Freiheit zu gewinnen.

Montag, 2. November 2009

bambule bitte

beben geboren aus isolation
einsames angeln im see der gedanken

wirklichkeit wackelt, verschwimmt zur vision
fahren und fallen, die wände sie wanken

völliges fehlen von konzentration
zeitgefühl gibt nur das öffnen der schranken

wirkliches leben verkommt zur fiktion
spiegel enthüllen den einsamen kranken

eine sekunde gleicht einer million
die schon verflogen, zerronnen, verbrannten

zischender atem der einzige ton
blicke verfolgen ein staubkorn beim landen

sich nicht verlieren, die letzte mission
langsam verblasst auch das bild der verwandten

reicht dann die kraft noch für eine aktion
wird bald ein photo zum letzten gesandten

schließlich ist schluss mit der situation
feiert die freiheit mit rosengirlanden

bleiben auch räume für spekulation
werden sich jene die kommen bedanken

Samstag, 17. Oktober 2009

es tickt das metronom

jeder weitere tag allein
ist ein weiterer nagel im schmucklosen sarg
ist ein stich mit dem spaten fürs einsame grab
ist ein bündel reisig auf dem scheiterhaufen
droht der sand aus dem stundenglas auszulaufen

jede weitere woche allein
ist ein weiterer wettlauf mit wertvoller zeit
steht ein bottich passion zur verbrennung bereit
ist die hoffnung auf rettung ein wenig geringer
zeigt das sein schmerzhaft auf: es geht immer noch schlimmer

jede sekunde allein
scheint die summe von endlosen stunden zu sein
stellt die welt dem naiven aus missgunst ein bein
ist ein marathonlauf über glühende kohlen
wird der seele durch öde ein wenig gestohlen

bleibt resignieren
bleibt verzagen
bleibt darüber sinnieren
bleibt das zählen der tage
bleibt allein...

Dienstag, 6. Oktober 2009

Barock'n'Roll

Sonette sind mir viel zu förmlich!
Verschont mich bitte mit Quartetten,
Und bleibt mir weg mit zwei Terzetten;
Denn auch der Rest ist so gewöhnlich.

Vergleiche aus dem Reimbaukasten.
Das ewig gleiche blöde Schema.
Das ewig gleiche doofe Thema.
Wär es nicht besser auszurasten?

Man stelle sich den Dichter vor:
Bricht nach der Lesung seinen Stift,
Und wirft ins Publikum sein Heft,

Er tourt mit einem Mädchenchor,
Ist jeden Abend voll bekifft;
Wenn Rock-Lifestyle auf Lyrik trifft.

Montag, 5. Oktober 2009

Im Flur

Wissen Sie, sagte der Hut zum Ständer,
Ja, ich bereiste schon einige Länder.

Es kann einem wahrlich viel schlechter ergehen,
Wie ewig im Flur in der Ecke rumstehen.

Da sprach der Ständer leicht grantig zum Hut,
Mir geht es dabei die meiste Zeit gut.

Hier stehen bereitet mir wohles Behagen,
Muss nur das Geprahle der Hüte ertragen.

Samstag, 3. Oktober 2009

Wie die Bildmedien auf den Regierungswechsel reagieren

Kaum hat das deutsche Volk sich klare Verhältnisse gewählt, und die bürgerlichen Parteien rechts von der Mitte machen sich daran, eine Regierung zu schmieden, schon reagieren die Medien von ARD bis Pro 7.
Man kommt doch wirklich ins Stutzen.
Die Wahl ist noch keine Woche her, schon wird auf allen Sendern gegen das, was von der APO übrig ist, gehetzt, als gäb' es das erst seit Montag morgen. Ich will hier gar nicht sagen, dass ich alle Wege des linken, außerparlamentarischen Protests unterstütze oder befürworte, in seinen jetzigen Formen tue ich das sicherlich nicht.
Aber: die Medien tun so, als wären diese Dinge 'brand'neue Phänomene, und sowieso, was ist schon ein brennendes Asylantenheim gegen einen brennenden Porsche 911 Carrera. Diese Gleichsetzung von linken und rechten Gewaltakten ist in mehrfacher Hinsicht unpassend, wenn man sich anschaut, wofür diese Gruppierungen sich einsetzen (etwa faschistischer Führerstaat - anarcho-syndikalistische Basisdemokratie), wie sie es tun, und wer im Endeffekt was tut.
Beispiele für seltsames Medienverhalten: In der ARD wird bei Kontraste gegen das Schanzenfest polemisiert. Das es inzwischen so ist, dass sich zu den sog. 'Schanzenfestspielen' eher der schwarze Block unter gutbürgerliche Kinder auf Krawalltourismustour mischt als umgekehrt erfährt man aus anderen Quellen.
Bei pro 7 in Focus TV wird über die seit 2007 knapp 400 abgefackelten Autos in der Hauptstadt berichtet, als sei das Problem neu und dort geboren. An Pariser Banlieus denkt offenbar niemand... Und das es dort (wie inzwischen auch immer häufiger in deutschen Großstädten) hauptsächlich Migrantenkinder sind, die aufgrund von miserablen, gescheiterten Integrationsbemühungen durchdrehen, kann man wohl auch nur wissen, wenn man Pariser ist?
Sicherlich werden in Berlin viele Luxuskarossen von Autonomen angezündet. Ganz bestimmt ist das total stumpf. Ich würde hier Bommi Baumanns in der taz geäußerte Meinung unterstützen: Wer Ackermanns Wagen abfackelt, erntet sicherlich so etwas wie Applaus, so eine Aktion wäre durchaus politisch und zumindest nachvollziehbar. Einfach so Autos anzünden ist einfach dumm. Man kann doch nicht vom 3er-BMW auf den Besitzer schließen. Was ist daran bitte politisch?
Zurück zu Focus TV: Die berichten dann über den inzwischen gewaltigen finanziellen Schaden, und zeigen im Interview den Eigner eines durch Brand beschädigten Opel Kadetts von '95. Schön, das liefert dem Stammtisch natürlich wieder Material, Grund genug, auf die Linken zu schimpfen und an Autobahnen von vor 70 Jahren zu erinnern. Aber mal im Ernst: glaubt irgendjemand, das ein halbwegs vernunftbegabter Autonomer einen fast 15 Jahre alten Opel Kadett anzündet? Wirklich?
Worauf ich eigentlich hinaus will ist, dass diese Phänomene (Schanzenfest & dazugehöriger ritualisierter Krawall, brennende Autos, usf.) einfach nicht neu sind. Aus diesem Blickwinkel thematisiert wird das ganze aber seltsamerweise erst seit dieser Woche, seitdem wir wieder eine rechte Regierung und eine linke Opposition bekommen. Und ich glaube auch nicht, dass diese zwei Beiträge die einzigen waren, es waren nur die, welche ich durch Zufall gesehen habe. Selbst wenn man vom Filmmaterialrecycling der Sender absieht kann man wohl davon ausgehen, dass auch auf anderen Sendern in ähnlicher Weise Stimmung gemacht wird bzw. wurde.
Auch wenn man keine Zeitung(en) liest, hat man ja heutzutage die Möglichkeit, das Internet zur Informationssuche und zum verifizieren der Informationen zu benutzen. Ein Glück. Der Durchschnittsdeutsche guckt aber leider lieber RTL, Pro 7, und natürlich die öffentlich-rechtlichen Sender, die auch ich selbst immer für das objektivste im deutschen Fernsehen gehalten habe. Seit den unfassbar schlecht recherchierten 'Killerspiele'-Beiträgen bei Frontal 21 im ZDF und jetzt dem Kontraste-Bericht kann man wohl selbst hier ohne Verifizierung nichts mehr glauben. Die Sender sind parteipolitisch dominiert, selten habe ich das so deutlich gespürt wie in den letzten Tagen. Wenn Reporter meinen, mit solchen Beiträgen ihren Aufstieg, ihre Karriere zu fördern, na dann herzlichen Glückwunsch. Schon GEZahlt? . Und liebe mitlesende GEZ, ihr braucht jetzt trotzdem keinen Vorbeischicken. Ich bin befreit :p
Schönes Restwochenende an alle Leser, und schmeißt eure Gehirne nicht weg.


Montag, 21. September 2009

wählen gehen? wählen gehen!!

"Warum Wählen gehen? Merkel bleibt doch sowieso Kanzlerin."
So oder so ähnlich klingen gängige Aussagen unpolitischer Menschen vor der Bundestagswahl nächsten Sonntag. Und es war wohl noch nie schwieriger, diese Menschen trotzdem vom Sinn der Stimmabgabe zu überzeugen.
"Es ändert sich ja doch nichts!"
Was sagt man einem Menschen, der diese Meinung hat, und sicherlich auch keine Lust, sich mit den Regeln parlamentarischer Demokratie näher auseinanderzusetzen. Politikverdrossenheit kommt nicht von ungefähr. Es wäre an den Parteien, dies zu ändern.
Leider sind die aktuellen Parteipolitiker mit wenigen Ausnahmen glattgebügelte, entcharismatisierte, austauschbare 'Pragmatiker'. Man könnte auch sagen, es sind Machtmenschen, die die Kunst, durch Phrasen und Allgemeinplätze die bittere Wahrheit zu verschleiern, in höchstem Maße gemeistert haben. Oder Menschen, denen ihr Idealismus vor langer Zeit abhanden gekommen ist. Eins ist sicher: dem Volk steht der Sinn nicht nach austauschbaren Gesichtern, die Dinge sagen, welche nichts aussagen.
Niemand wünscht sich Franz Josef Strauß zurück, aber falls doch, kann ich es nach dem 'TV-Duell' durchaus verstehen. Wer vermisst nicht die Leidenschaft eines Willy Brandt?
Also, was tun?
Zuerst einmal allen Politikverdrossenen auf den Zeiger gehen, damit sie am Sonntag trotz allem ihre Kreuzchen machen.
Eine Beschäftigung mit den Parteiprogrammen lohnt sich tatsächlich: Es stellt sich heraus, dass die Parteien sich durchaus voneinander unterscheiden. Ich werde hier nicht auf die einzelnen Themen eingehen, das kann der Interessierte selbst tun. Im Gespräch mit Unentschlossenen ist das etwas anderes, hier muss man natürlich über konkrete Dinge sprechen, sei es Atomkraft, Afghanistan, Bildung, Überwachung usf.
Wenn die Parteien und ihre Politiker es nicht schaffen, den Menschen den Sinn von Wahlen zu erklären, dann ist es an uns. Und das Argument, dass es nach der Wahl ja höchstwahrscheinlich entweder eine wirtschaftsliberale Koalition aus CDU und FDP gibt, oder aber eine Fortsetzung der Stillstandskoalition aus CDU und SPD, lässt sich schon mit einem Verweis auf die letzte Bundestagswahl teilentkräften. Außerdem gilt: wer nicht wählt, darf auch nicht meckern.
Auch, dass die Opposition im Bundestag eine durchaus wichtige und verantwortungsvolle Rolle spielt, sollte man nicht außer Acht lassen.
Seien wir mal ehrlich: dass die SPD sich wohl im Endeffekt eine große Koalition wünscht, ist genauso kurzsichtig wie das Handeln bestimmter Banker und Manager. Denn wenn sich der Trend fortsetzt (beide Regierungsparteien verlieren, die SPD am meisten, da sie einfach noch ein Stück unglaubwürdiger wirkt), dann wäre das wohl die letzte Koalition im Bund mit SPD-Beteiligung, die sich 'große Koalition' nennen darf. Volksparteien, ade.
Aber was sind Alternativen? Die 'Ampel'. Gern erinnern wir uns an erfolgreiche sozialliberale Koalitionen aus grauer Vorzeit. Dann noch die Grünen ins Boot holen, ökologisch dazusetzen, voilà. Aber: Die FDP damals war nicht die FDP von heute, und: die SPD ist damals nicht umgefallen. Außerdem hätte vermutlich auch dieses Bündnis fatale Folgen für die zukünftigen Wahlerfolge der Genossen.
Jamaika aka CDU-FDP-Grüne sollte kein Weg sein, damit würden die Grünen sich endgültig der Beliebigkeit hingeben. Und sie zum Beispiel für mich auf lange Zeit unwählbar machen.
Das breite linke Bündnis aus der SPD, der Linkspartei und den Grünen wird es wohl aller Voraussicht nicht geben, denn wenn die Politiker das jetzt doch tun, werden sie um ein so viel Stärkeres an Glaubwürdigkeit einbüßen als bisher, dass es nur zu noch mehr Politikverdrossenheit führt. Oder zu Schlimmerem, wie ein kurzer Blick nach Hessen zeigt.
Die Diversen 'Wir niemals mit Denen'-Aussagen der Parteioberen machen es einem aufrechten Kämpfer gegen Politikverdrossenheit nicht unbedingt leichter.
Als neben der Fortsetzung der bisherigen Koalition wahrscheinlichstes Bündnis bleibt die Koalition aus CDU und FDP. Das kann sich eigentlich kein moralischer, sozialer Mensch wünschen. Das kann sich auch niemand wünschen, der durchschnittlich oder unterdurchschnittlich verdient. Oder gar nichts verdient.
Aber: es sieht schlecht aus. Unter anderem da die SPD es versäumt hat, das Problem der Überhangmandate noch vor der Wahl zusammen mit Linken und Grünen zu lösen.
Also doch nicht wählen? Doch! Erst recht!
Eine 'bürgerliche' Koalition aus CDU und FDP, mit knapper Mehrheit, wird zwar viele Dinge tun, die Niemand gutheißen kann. Aber die SPD könnte die Zeit in der Opposition nutzen, um sich wieder ein Profil zuzulegen. Man kann in Zusammenarbeit mit den anderen linken Parteien die Regierung kontrollieren und ihre Politik als dass darstellen, was sie ist. Man kann die Grundsteine legen für einen wirklichen Wechsel, denn wenn die Wähler es bis jetzt nicht begriffen haben, dass die neoliberale Philosophie von FDP und weiten Teilen der CDU ein Irrweg ist, vielleicht öffnen sich dann deren Augen.
Und sowieso, noch ist nichts entschieden. Wer keine Tigerkoalition will, wählt mit der Zweitstimme weder CDU noch FDP. Wer auch keine große Koalition will, wählt auch nicht die SPD. Auf die Gefahr hin, dass man damit doch die große Koalition unterstützt, möchte ich jedem Gegner einer schwarzgelben Koalition, der nicht aus einem Wahlkreis kommt, in dem der Kandidat der Linkspartei oder Herr Ströbele das Direktmandat gewinnen können, nahelegen, dem Kandidaten der SPD seine Erststimme zu geben. Hoffen wir mal, dass die Erststimme bald Vergangenheit ist, aber bis dahin bleibt uns wohl nichts anderes übrig.
Also, bitte geht wählen, auch wenn euch alle Partein ankotzen, es bleibt noch das große Kreuz über den ganzen Zettel. Schmeißt eure Stimme nicht weg, denn dann landet sie auf dem braunen Haufen.
Ach ja, eins noch: klar könnt ihr die Piraten wählen. Für mich sind sie nicht wählbar, solang sie unpolitisch sind. Denn radikale Netzliberalität und ein bisschen Bildung für alle reicht nicht aus. Solange ihr nicht mal rafft, dass ihr mit 'ner rechtsnationalen Zeitung sprecht, und auch ohne zu hinterfragen Abgeordnete in eure Partei aufnehmt, die unter offensichtlich begründetem Verdacht stehen, sich mit Kinderpornos strafbar gemacht zu haben, kann ich euch nicht wählen. Da wähle ich lieber eine Partei, bei der ich mir sicher bin, dass meine Stimme nicht plötzlich doch irgendwo rechts landet. Wenn ihr es schafft, euch in den nächsten Jahren ein echtes Profil zuzulegen, bin ich gerne bereit, meine Meinung zu ändern.
Aber jeder, wie er meint.
Hauptsache, am Sonntag nicht zu hause bleiben, wählen dauert nur wenige Minuten!


Dienstag, 8. September 2009

von der Suche nach der Wahrheit

Als die Waffen endlich schwiegen
waren die Böden in tiefrot gefärbt
viele warn im Feld geblieben
hatten den Hass ihren Kindern vererbt

Tränen die die Frauen weinten
bildeten bald einen traurigen See
da sie den Diskurs verneinten
wurde die Wahrheit verdeckt wie von Schnee

Als die Kinder älter wurden
suchten so manche die Wurzel des Hass
grieben nach dem Grund fürs Morden
fanden dabei keinen Boden im Fass

Schweigen war die einzig Antwort
niemand der Alten wollt wissen weshalb
Gras wuchs nunmehr überm Tatort
Gründe vergraben in Gräbern im Wald

Unklar blieb der Feindschaft Ursprung
Auge um Auge, so stands schon im Buch
alt war der Konflikt, und blutjung
waren die Opfer, als Folge des Fluchs

Als die Waffen wieder sprachen
färbten die Böden sich wiederum rot
und ertrunken in den Lachen
lagen die Fragen; die Forscher warn tot.

Mittwoch, 2. September 2009

...auch ne BILDung

wer sich seine meinung bildet
und meint sich dabei zu bilden
bildet sich meist was ein
sollte vielleicht besser bilder malen
wäre wenigstens bildende kunst.

Montag, 31. August 2009

Fragen eines denkenden Lohnabhängigen

Wer trägt die Kosten der Krise?
In den Medien sprechen sie vom Staat.
Hat das Volk das Geld verspielt?

Sonntag, 30. August 2009

letzter Gang

Der alte Mann geht heut spaziern
er denkt sich ich muss hier raus
greift sich den Mantel und den Schirm
erstmals wieder aus dem Haus

läuft einfach los, geht ohne Ziel
was ihm früher auch gefiel
als frisch bepflanzt warn die Alleen
was gibt es wohl heut zu sehn

die Leute halten sich die Ohrn
sprechen eifrig mit sich selbst
er fühlt sich wie zu früh geborn
fremd in der modernen Welt

er läuft und schaut und ist erstaunt
neuartig erscheint die Stadt
viel Stahl und Glas und nackte Haut
was er nicht erwartet hat

wie anders war es damals doch
Arbeit hatte er als Koch
gut zwanzig Jahre ist das her
so wie damals wirds nie mehr

Der alte Mann geht schnell nach Haus
er versteht die Welt nicht mehr
will auch so bald nicht wieder raus
einsam ohne Gegenwehr

Freitag, 28. August 2009

überlegungen an einem denkwürdigen nachmittag

mit seinen sorgen geht man an sich nicht zu fremden
denn beim subjekt der sorge führt das zu befremden
und in der konsequenz beginnt man zu entfremden
das kann nicht sinn der sache sein

Samstag, 22. August 2009

Das Schlimmste

Das Schlimmste ist, ich bin nicht da.
Das Schlimmste ist, du bist nicht da.
Das Schlimmste ist, ich seh es klar.

Das Schlimmste ist die Vorstellung.
Und ich verpass die Vorstellung.
Das stinkt verdammt nach Vorsehung.

Das Schlimmste ist, es zu ertragen.
Und schlimm ist jetzt auch mein Betragen.
Nach schlimm kommt schlimmer, dann Versagen.

Das Schlimmste ist das Jetzt und Hier.
Und täglich tobt das tolle Tier.
Insomnia bis Nachts um Vier.

Das schlimmste ist, man muss verdrängen.
In schlimme Träume voll mit Klängen.
So voller Musik und Gesängen.

Das Schlimmste ist 'ne Illusion.
Was schlimmeres kommt Morgen schon.
Denn Sorgen sind des Lebens Lohn.

Dienstag, 18. August 2009

und die zeit rannte davon
viel zu schnell, um ihr zu folgen
und ich goss sie in beton
doch er konnte sie nicht halten
und während die uhren sich scheller drehten
und sturmwinde um den planeten wehten
spürte ich mein herz erkalten
ein letztes mal schlug es den gong
und verschwand mit mir hinter den wolken
endlich leicht wie ein ballon
endlich am fliegen

Freitag, 7. August 2009

ins Blaue

er nahm ein Bad in Weltschmerz
er rieb sich damit ein
und wollte nicht mehr vorwärts
und wollte nicht mehr sein

er sah die Sonne scheinen
er ahnte ihre Kraft
und warf nach ihr mit Steinen
und ward von ihr entfacht

er sah die Welt am Abgrund
er sah sie nur zum Teil
und suchte nach dem Absprung
und suchte nach dem Seil

er blickte in den Spiegel
erblickte sein Gesicht
und wollt nur seinen Frieden
und wollte ihn auch nicht

dass er sein Ziel nicht kannte
wie blind durchs Leben rannte
war mehr als etwas bitter
- für einen Glücksritter

Donnerstag, 6. August 2009

Läsen Ameisen Philosophen, sie stürben aus

seine Gedanken, sie drehten im Kreise
er drehte sie runter, von laut hin zu leise
fand, dass das Leben erstaunlicherweise
so frei wär, wie das einer Ameise
und auch so 'ne Drohne wär nicht ohne
nur eine mehr oder weniger juckt nicht die Bohne

Freitag, 31. Juli 2009

wozu ein Funke?

reim dich oder ich fress dich.
gereimt, gefressen, verdaut.
verleimt, vermessen, geschraubt.
peinlich, oder nicht? Grässlich.

juckt's mich?
tut's nicht.



Montag, 27. Juli 2009

Geschichtsstunde

wow.

Auszug aus einem Kommentar von Jerzy Montag auf Taz-online:

"In Italien hingegen ist die Aufklärung erheblich weiter. Dort bezweifelt niemand mehr, dass es in den 60er- bis 70er-Jahren europäische, von Nato- und Geheimdienststrukturen gesteuerte Einheiten gegeben hat, die Terroranschläge verübten, um sie danach linken Gruppen in die Schuhe zu schieben und so eine angeblich bevorstehende Machtübernahme sozialistischer und kommunistischer Kräfte in Westeuropa zu verhindern."

Also, nicht immer nur über die Amis meckern, wir sind bzw waren genausoschlimm. Worum gehts sonst in dem Kommentar? Um den Wiesn-Anschlag von 1980. Lesenswert. Wo?
Hier!

verguckt, verlaufen, verdammt.

Ich blickte sie an und war direkt verloren. Es war wie in einem Märchen der Grimms, ich hatte den verwunschenen Wald betreten, und es führte kein Weg mehr zurück. Ich wusste auch nicht, ob ich überhaupt zurück wollte. Ihre Augen nahmen mich gefangen, sie hatten mich verhext, sie verfolgten mich seitdem.
Ich sah sie vor mir wenn ich erwachte, während des Abspanns des letzten Traums, vermutlich schon vorher. Doch während die Erinnerung an den nächtlichen Brainbuster schnell verblasste, tauchten meine Gedanken bereits wieder in den Seen ihrer blassblauen Seelenpforten ab.
Ich war wie paralysiert, nicht fähig, vernünftige Sätze zu formulieren, sobald sie in der Nähe war. Das gab der Sache einen bitteren Beigeschmack, denn mit Leuten, die sich nicht artikulieren können, wollte sie nichts zu tun haben. Das Traumtraining half da wenig.
Ich nippte am zu lang gezogenen Tee und musste mich fast übergeben. Ekelhaft. Aber er tat seine Wirkung. Ich überlegte, wie ich sie für mich gewinnen konnte und kam zu keinem Ergebnis. Ich hätte Yoga versuchen können, um meine Mitte zu finden. Mal so richtig die Shakren massieren. Oder Akupunktur. Oder Voodoo. Mit Puppen und so. Ich könnte Alkoholiker werden, um alles zu vergessen, aber das war keine wirkliche Option. Ich glaubte da auch nicht an einen schnellen Erfolg.
Vergessen aber war ein gutes Stichwort, denn was anderes blieb mir in dieser Situation schon übrig. Ich musste ihre Augen einfach irgendwie aus meiner Erinnerung radieren, auftauchen aus den Seen, abtrocknen und nach Hause fahren. Das Gefühl mitnehmen, dass es ein schöner Urlaub war. Folge den Brotkrumen aus dem Wald. Hoffe, die Vögel haben sie nicht alle aufgefuttert.
Natürlich hätte sie auch versuchen können, mich zu verstehen. Aber das zu erzwingen lag nicht in meiner Macht. Natürlich hätte sie sich einfach mal mit mir unterhalten können. Meine Artikulationsschwäche wäre sicherlich schnell abgeklungen. Gedanken, die unnötig waren. Manche Leute mögen sich sofort, manche Leute mögen sich nie. Und manche Leute mögen die Leute sofort, die sie nie mögen werden.
Mit diesem Gedanken leben zu können sah für mich nach einer Aufgabe fürs Leben aus. Ich nahm sie an. Welche Wahl blieb mir auch sonst.


Samstag, 25. Juli 2009

Zensur

Dieser Post ist der Selbstzenzur zum Opfer gefallen.

Nahrung

Das Buch kaum zu Ende
gleich nochmal gelesen
wälzen wir Bände
am Büchereitresen

Schwarz auf weiß
bedrucktes Papier
beflügelt den Geist
ordnet das Gewirr

Zeitung von letztens
meist bessere Wahl
als vors TV setzen
"was kommt ist egal"

geistiges Futter
gedruckte Speise
fürs Brot die Butter
fürs Klo die Scheiße

Samstag, 18. Juli 2009

abgekürzt

wtf
wtf
wtf
wtf
wtf
wtf
wtf
wtf
fu
thx. cu.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Die Welt ist ziemlich ungerecht
ist manchmal gut doch meistens schlecht
was sie uns auch ständig zeigt
in Dramen die das Leben schreibt

Mittwoch, 15. Juli 2009

Zu viel Freizeit(?)

Schlafen bis halb zwei. Geweckt werden vom Telefon. Kurzurlaub planen. Frühstück einkaufen. Kaffee trinken. Küche aufräumen. Mittagsschlafen. Viel zu lang. Duschen. Mehr Kaffee trinken. An die frische Luft. Sonne genießen. Weizenbier besorgen. Kaltstellen, das Bier. Telefonieren. Uninspiriert sein. Ärgern. Manu Chao hören. Feststellen, dass es genau das richtige ist.
Erstaunlich, wie manches so genau zur Stimmung passt.
Sich fragen, was es ist. Und überhaupt. Nur Spanisch verstehen. Oh Wunder. Lachen können, über sich selbst. Das Meer schon riechen. Oder zumindest das Gefühl haben. Grübeln, über dies und das. Einen Blick in die Zukunft werfen. Durch die rosarote Brille. Trotzdem alles dunkel. Was würde Einstein dazu sagen? Egal.
Von Höcksken auf Stöcksken.
Von Spongebob dem heiligen Schwamm zu Zäunen aus Heiligendamm. Von brennenden Autos in Frankreich nach Honduras. Zum jetzt schon vergessenen Staatsstreich.
Ein wunderschöner Tag in einer wundervollen Welt. Und die Leute glauben weiter was die Bild erzählt. Freiheit, Gleichheit, Aktionismus. Noch mehr Kampagnenjournalismus. Noch mehr Unrecht das passiert und noch weniger Menschen interessiert.
Weiterhin den Mund aufmachen, selbst wenn Freunde drüber lachen.
Wenn auch sonst nichts in unserer Macht ist...
sät Streit an den Stammtischen, bis der letzte erwacht ist.
Aber im Ernst, genießt, was ihr habt, und was die Natur uns schenkt. Es ist viel zu selten Sommer.


Donnerstag, 2. Juli 2009

zynisch

Also ehrlich, wenn der Karren doch sowieso an die Wand fährt, dann könnte man die Sache doch auch beschleunigen?! So frei nach dem Motto: besser ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Also: Im Herbst FDP wählen ...

Aber neeee ich kanns einfach nicht :D


Freitag, 26. Juni 2009

Wochenrückblick

Man ist doch manches mal erstaunt, was so an verrückten Sachen auf der Welt passiert. Michael Jackson Tod, Herzstillstand, wahrscheinlich eine Überdosis Medikamente... Da stellt sich mir die Frage, ob er einfach den klassischen Weg zur zeitlosen Ikone gehen wollte? Dafür war ja ein ... nun ja ... früher Tod vonnöten. Vielleicht hat er einfach eingesehen, dass der nächste Comebackversuch auch nur in der weiteren Demontage des Mythos "King of Pop" geendet wäre. Behalten wir ihn also für das in Erinnerung, was an seinem Leben wirklich großartig war: Die Meilensteine "Bad" und "Thriller". Ob er das verdient hat... Menschlich mag ich diese Frage nicht zu beantworten, musikalisch auf jeden Fall.
Fragt sich nur, ob und wann seine Nase bei Ebay angeboten wird. Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass Gunther von Hagens sich für die sterblichen Überreste von MJ interessiert. Nachdem er in seiner aktuellen Ausstellung ein plastiniertes Paar beim Geschlechtsverkehr zeigt dürfte er Probleme haben, seine nächste Ausstellung noch mit neuen Skandalen zu bewerben. Da wäre doch ein Michael jackson beim Moonwalk genau das richtige. Ich vermute, die Gläubiger Michael Jacksons wären sicherlich gesprächsbereit.
...
Die Faschos von der NPD drehen auch mal wieder am Teller. Ihr Vize Jürgen Rieger möchte in Wolfsburg, gegenüber des VW-Stammwerks, ein "Kraft-durch-Freude-Museum" eröffnen. In NPD-internen Einladungen (geschmückt mit Hakenkreuzen, wie sich das für so richtige kleine braune Schweine gehört) ist von einer Eröffnung am 4. Juli die Rede. Herr Rieger will auch mindestens ein Wehrmachtsfahrzeug aus der Privatsammlung spenden. Wie großzügig!
Wie es aussieht gefällt der NPD überhaupt nicht, dass der VW-Konzern seine Nazi-Vergangenheit aufarbeitet bzw. aufarbeiten will. Seltsam nur, dass das Gebäude, in dem das "Museum" entstehen soll, angeblich gar nicht an die NPD vermietet wurde und ihr auch nicht verkauft werden soll. Irgendwer erzählt also offenbar Unfug. Also, was soll das? Reine Provokation? Oder echte Planung? Sicherlich soll der VW-Konzern provoziert werden, aber diese Sache ist eine Provokation für jedermann und wird hoffentlich verhindert. Sonst wäre die Ausstellung immerhin noch ein sinnvolles Ziel für Aktionen der Antifa. Man sollte die Entwicklung zumindest weiter im Auge behalten.
...
86 Milliarden Euro Neuverschuldung. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Sechsundachtzig Milliarden. 86 000 000 000 €! Wo geht das alles hin? Jaja, Konjunkturpaket, Bankenschirm, zusätzlich zu den normalen Staatsausgaben. Gut, ein Staatshaushalt funktioniert anders als ein privater. In der Krise, also wenn nichts da ist und nichts reinkommt, muss der Staat Schulden machen und versuchen, ins Konjunkturpedal zu treten.
Sinnloserweise wurde ja vorrausschauend das "Schuldenbremsen"-Gesetz beschlossen, dass solche Rettungsmaßnahmen in Zukunft verbietet. Das heißt, in der nächsten Krise (die garantiert innerhalb der nächsten 10 oder 20 Jahren kommen wird) ist da nix mit staatlichen Hilfen. Was dann passiert, ich mag gar nicht darüber nachdenken.
Zurück zum hier und heute. 86 Mrd. also. Irgendwie muss das Geld ja wieder reinkommen. Klar, man könnte sagen, nach uns die Sintflut (im Kohl-Stil), nur ist die Chance, dass die Sintflut noch zu unseren Lebzeiten kommt, etwas zu hoch. Natürlich werden wir diese Last im Endeffekt doch an die nächsten Generationen weitergeben, also erstmal an meine... und dann an die meiner und eurer eventuellen Kinder.
Aber bis dahin muss zumindest der Anschein gewahrt werden, dass man etwas dagegen unternimmt, auch wenn diese Maßnahmen eigentlich nur unpopulär seien können. Also deutlich gesprochen eine Wahl zwischen Scheiße und Pisse. Der Wähler wird unzufrieden sein, egal was passiert. Also versucht man, die Handlungsfähigkeit des System zu bewahren... Das geht nur, wenn wieder mehr Geld hineinkommt. Woher nehmen? Naja, von denen, die vom Konjunkturpaket und dem Bankenschirm bisher nicht profitiert haben, von denen, die alles zahlen, von uns "normalen" Bürgern. Meine Vermutung war schon seit längerem, dass es nach der Bundestagswahl knüppeldick kommen wird, und ich habe von Anfang an auf die Mehrwertsteuer getippt... (die nebenbei diejenigen, die am wenigsten haben, am stärksten trifft.)
Da können jetzt Dementis kommen, die Realität wirds uns schon zeigen. Für mich unverständlich bleibt, warum "der kleine Mann" sich das weiterhin gefallen lässt. Die elitären Kreise "da oben" bauen scheiße, fallen weich, werden gerettet, behalten ihr unfassbar großes Privatvermögen (ja, das bleibt völlig unangetastet und liegt sicher auf den Konten in wo-auch-immer), zahlen dank Steuerschlupflöchern und Subventionen weiterhin kaum Steuern...
Wenn ich mir darüber Gedanken mache schreit in mir alles nach (radikaler) Umverteilung. Geht euch diese Realität nicht auf den Zeiger? Das muss doch anders gehen!!!
...
War noch was? Ach ja... Blick nach Berlin: Ich bin der Meinung, dass die Genossen dort sich mal Gedanken machen sollten, ob es wirklich sinnvoll ist, stumpf Sportwagen und Limousinen abzufackeln. So bringt man diejenigen Menschen in der Bevölkerung gegen sich auf, die ansonsten vielleicht die Grundgedanken teilen. Und wird mit den Rechten gleichgesetzt. Das kanns ja wohl nicht sein. Das ist genauso bescheuert, wie stumpfe Gewalt gegen Polizisten. Der Obermeister in der Hundertschaft ist erstmal auch ein Mitglied des Prekariats. Aggression darf da kein Weg sein. Verteidigung gegen überzogene Aktionen der Staatsmacht sind da natürlich etwas anderes.
Wenn ihr unbedingt Autos abfackeln wollt, dann doch bitte ohne Gefährdung von Menschen und mit einer klaren Botschaft. Wahllosigkeit kann da kein Weg sein. Aber als zum Beispiel Kai Diekmanns Wagen gebrannt hat, konnte ich mir eine gewisse Sympathie für die Täter nicht verkneifen. Wenn da jetzt noch ein Zusammenhang mit einer seiner Hetzkampagnen aufgebaut worden wäre... Aber soweit denkt ihr heute nicht mehr.
Vandalismus und stumpfe Gewalt ist einfach Unfug, hört auf damit. Ihr seid doch nicht genauso tumb wie die Faschos, oder?
...
So , das wars für heute. Musste mir mal wieder n bisschen was von der Seele schreiben. Kommentiert ruhig, aber zerfetzt mich nicht zu sehr ;-)
Schönes Wochenende!


Donnerstag, 18. Juni 2009

Ihr meint, wir lassen uns alles gefallen???

Zensursula hat ihr Gesetz durch. Armes Deutschland. Glaubt noch irgendwer an Demokratie und Freiheit? Das ich nicht lache. Man besuche die Folgenden Sites für tiefergehende Infos, das spricht für sich.

http://tr.im/oYs3

http://www.florian-meyer.com/2009/06/willkommen-in-china.html

wer was tun will schaut hier und geht Samstag demonstrieren:

http://loeschenstattsperren.de

Das wärs fürs erste. Aber sicher nicht das letzte, was ich dazu sage. Gute Nacht in 1984. Big Brother ... Ääähm ... Schäuble is watching you.

Freitag, 12. Juni 2009

wach

Sechs Uhr. Die Sonne weckt mich. Es ist viel zu früh. Vor vier Stunden war ich noch wach. Toilettengang. Wieder hinlegen.
...
Zehn vor Sieben. Ich bin immer noch wach. Habe keine Lust aufzustehen. Mein Körper ist anderer Meinung, ich bin nicht in der Lage, ruhig zu liegen. Der Geist ist chillig, aber das Fleisch ist wach. Also schön. Aufstehen.
...
Sieben Uhr. Mit einer dampfenden Tasse Kaffee und einer qualmenden Zigarette betrete ich den Balkon. Die Sonne scheint mir ins Gesicht. Ich bin erstaunt: es ist schon richtig warm! Ich ziehe an der Zigarette, schaue mich um.
Die Sonne steht im Osten schon ein ganzes Stück über dem Horizont, im Süden zeigt der Mond noch sein halbes Gesicht am Himmel. Der Himmel selbst ist strahlend blau, geschmückt mit einigen Wölkchen, nicht groß genug, als dass sie die Sonne lange verdecken könnten. Drei Flugzeuge durchschneiden gleichzeitig die Luft, zwei von ihnen ziehen Kondensstreifen hinter sich, malen sie an den Himmel, sie verlaufen fast parallel und passieren den Mond, eine Rennbahn für einen Wettlauf der Götter. Die beiden Flugzeuge sind schnell aus meinem Sichtfeld verschwunden. Das dritte ist ein Segler, ich kann den weißen Rumpf deutlich erkennen. Es kreist über der Stadt, nutzt wohl das klare Wetter für Luftaufnahmen. Mein Blick folgt ihm lange Minuten, bis es sich weiterer Beobachtung entzieht und aus meinem Blickfeld verschwindet.
Ich trinke von meinem Kaffee, er tut wirklich gut, und schaue mich weiter um. Die Gärten der Nachbarn bieten ein zweigeteiltes Bild. Die umstehenden Gebäude werfen diagonale Schatten über Blumenbeete und Rasenflächen. Wo die Strahlen der Sonne die Pflanzen direkt treffen, leuchten die Farben ihrer Blüten und Blätter wie von Innen heraus auf. Die Schattenhälften sind nicht viel weniger idyllisch, auch auf ihnen sind erleuchtete Flächen sichtbar, wie Löcher in der Dunkelheit; überall dort, wo Fenster die Sonneneinstrahlung in den Schatten reflektieren.
Die Äste der Büsche und Bäume wiegen sich kaum merklich in einem Lüftchen, schwerlich Wind zu nennen, man spürt den Zug beinahe nicht. In der Ferne reicht das Lüftchen allerdings aus, um die Flügel eines Windrads in freudige Umdrehungen zu versetzen.
Obwohl ich nah am Zentrum der Stadt wohne, bleibe ich vom Lärm der Zivilisation fast komplett verschont, Verkehrsberuhigung und Uhrzeit sei Dank. Nur alle paar Minuten fährt in einiger Entfernung ein Auto vorbei. Ansonsten genieße ich das Ständchen, das die Natur mir bringt. Vögel hüpfen und fliegen von den Balkons in die Gärten und zurück, und sie singen was das Zeug hält. Ich vermisse das Summen von Bienen.
Inzwischen ist die Tasse leer und die Zigarette gelöscht; ich gehe wieder in die Wohnung.
...
Ich bin froh, dass ich aufgestanden bin.
Was für ein wundervoller Morgen.


Mittwoch, 10. Juni 2009

was man will tun und lassen
was man hat direkt verprassen
immer anders als die Massen
und im Schrank fehlen die Tassen

was man will lassen und tun
was man hat ist opportun
irgendwann holts der Tribun
wir lassen es dabei beruhn

was man will ist das was fehlt
was man hat ist das was quält
immer mehr ist das was zählt
so ist das System beseelt

was man kann wäre das ändern
was man macht in manchen Ländern
hört man doch auf allen Sendern
das, was ist, steht vor dem Kentern

Was tun?

Sonntag, 31. Mai 2009

Move

So viel Potential, welches in einem See von Bier und Rotwein versinkt, ertrinkt, auf Bergung wartet. So viele Gedanken, die weder berichtet noch geteilt werden. So viele Ideen, die morgen wieder vergessen sind. So viel, was sich anstaut und die Deiche zum brechen bringen will;
aber nichts passiert.
Bis irgendwann die Explosion kommt.


Also protokoliere ich die brownsche Molekularbewegung.


Samstag, 30. Mai 2009

Agent Pink oder Herbizide gegen Liebe

bleib doch weg
seh ich so aus als würd ich dich vermissen?
nein, auf keinen Fall gehts mir beschissen
und was jetzt wird, ich will es gar nicht wissen
ich wälz mich blos im Dreck

komm zurück
sag, glaubst du wirklich, ich könnte es lassen?
nein, ich will mich da nicht ernsthaft mit befassen
durchwander abends stundenlang die Gassen
als ob mich was bedrückt

ganz im ernst
wie soll ich dem Dilemma nun entkommen?
nein, ich hab mich wirklich lang genug benommen
habs kaum gewonnen, da ists schon zeronnen
das Ende eines Sterns

also was
wieso sag ich vorm Schlaf leis deinen Namen?
ja, ich bin ein Freund von Happy Ends bei Dramen
ich zog die Liebe auf aus einem Samen
nun wächst dort nur noch Gras

Mittwoch, 27. Mai 2009

Artikel 5.1 und das Web 2.0

Von der Verbohrtheit der von der Leyen

Ursula, oh Ursula
du bist grade dabei ein Gesetz zu gebären
es soll sich nur niemand darüber beschweren
darum nennt man dich nun auch Zensursula

Sieben Kinder hast du jetzt
und wir können ja deine Besorgnis verstehen
denn es schmerzt auch uns Kinder beim Leiden zu sehen
aber was bringt uns dieses Gesetz

Seiten willst du sperrn im Web
machst den Missbrauch durch die, die dir Nachfolgen leicht
ist das Grundgesetz erst einmal aufgeweicht
wird der harmlose Nutzer zum Depp

Dienstag, 26. Mai 2009

Das Jahr und seine Zeiten

Winter wirds und draußen frierts
Schnee und Eis auf Haus und Stadt
froh ist, wer 'ne Decke hat
Frost und Kälte draußen klirrt
Feuer im Kamine brennt
wenn man ihn sein Eigen nennt
bis es wieder wärmer wird

Frühling kommt, die Blumen knospen
Schnee und Eis sind schon verschwunden
Ärgstes wieder überwunden
früher wirds nun hell von Osten
raus gehts wieder an die Lüfte
Wochenendtrip an die Küste
scheut man nicht die Kosten

Im Sommer brennt die Sonne heiß
Natur erstrahlt in sattem grün
und jedes Blatt scheint zu erglühn
auf jeder Stirne glänzt der Schweiß
wer kann, legt sich in kühles Nass
und mancher trinkt es kühl vom Fass
ersehnt ist nun das Eis

Der Herbst zeigt leuchtend bunte Farben
die Nächte werden wieder länger
mehr Zeit sitzt man vorm Volksempfänger
zu dem wir heute Fernsehn sagen
der Wind will täglich stärker wehen
man kann es an den Wolken sehen
die Stürme mit sich tragen

und die Tage vergehen
wie sie altern zu Wochen und Monaten
denn die Jahre, sie lassen es sehen
wie so manches sich stets wiederholt hatte
denn ein Jahr, und mit ihm die vier Zeiten
die uns alle tagtäglich begleiten
schenkt uns stets sowohl Sonne als Schatten

Sonntag, 24. Mai 2009

zum Schlafen...

Nachts

die Nacht, sie empfängt mich mit dunkler Umarmung
die Nacht, sie begrüßt mich mit fahlweißem Licht
der Tag, er verschwindet nach blassroter Warnung
die Nacht birgt den Traum, der im Schlaf zu mir spricht

Ein Elfchen

Im Netz

anonym
millionen Surfer
inszenieren ihren Auftritt
ich zeige mein Gesicht
manchmal

Samstag, 23. Mai 2009

Neue Kurzgeschichte...

...ist auf meinem gemeinsamen Blog mit Frl. Meyer erschienen. Der Link führt euch direkt zum Geschichtchen.

Cappuccino speciale

Freitag, 22. Mai 2009

Impulse im luftleeren Raum

die Gedanken an fernen Orten
die Gedanken in vergangner Zeit
in Gedanken nur Bilder statt Worten
in Gedanken zu allem bereit

ganz allein auf dem Weg in die Freiheit
ganz allein auf dem Weg zur Vernunft
ganz alleine im Kampf mit der Freizeit
ganz alleine im Kampf um die Gunst

die Gedanken sind nicht, wo sie hinsolln
die Gedanken sind ständig bei ihr
in Gedanken kann ich niemals hinfalln
in Gedanken ist sie stets bei mir

nur alleine kann man wirklich frei sein
nur alleine nutzt man das nicht aus
denn alleine will man nicht allein sein
denn allein geht man allein nach Haus

die Gedanken haben mich gefangen
die Gedanken haben mich erlöst
in Gedanken kann ich viel erlangen
in Gedanken find ich Schmerz und Trost

ganz allein ist man total zufrieden
übers Leben wird allein entschieden
und die Liebe wird gekonnt vermieden
kommt sie doch, so wird sie auch verfliegen

bleibt mehr Zeit für die Gedanken
keine Zeit gebraucht zum Zanken
Zeit genug, sich zu belügen
nur man selbst da zum Betrügen
nur man selbst da zum Betrüben

ein Glück, ich bin allein geblieben

Mittwoch, 20. Mai 2009

Fragen. Nachfragen.

Ist das Glas halbvoll oder halbleer?
Wieso fühlt man sich am besten, wenn man es für halbvoll hält, und hat (vor allem im Nachhinein) so oft das Gefühl, Recht zu haben, wenn man es für halbleer hält?
Ist allein sein gut oder schlecht?
Warum hat man das Gefühl, Zeit für sich zu benötigen, aber fühlt sich einsam und nutzlos, wenn man sie bekommt?
Ist Intelligenz Glückes Hilfe oder Hindernis?
Wieso denkt man, dass es erheblich glücklicher machen würde, sich weniger Gedanken machen zu können, aber kann sich keine schlimmere Strafe vorstellen, als diese Fähigkeit zu verlieren?
Ist Fragen ein Zeichen von Dummheit oder von Intelligenz?
Lässt man durch Neugierde Wissensdurst oder Wissenslosigkeit erkennen?

Anm.: Zur letzten Frage lässt sich die Antwort noch selbst geben, muss ich zugeben.


Dienstag, 19. Mai 2009

so nicht

ausbrechen
manchmal muss man ausbrechen
aus
brechen
man kann es nicht aussprechen
rausbrechen
wie ein muster ausstechen
raus
prickeln
auf der zunge, aufessen
runterschlucken
wir sollen es runterschlucken
(es geht)
runter
schlucken
katzbuckeln und wegducken
aufmucken
aufbegehren, ausspucken
raus
rufen
nach gerechtigkeit rufen
demonstrieren
bevor sie uns demontieren
ausbrechen
manchmal muss man rausgehen
ausbrechen, faust recken
flagge zeigen
aussprechen
so wolln wir nicht draufgehen!



Freitag, 15. Mai 2009

Ach ja

Und meine drei neuesten Gedichte finden sich hier:

Wortgefecht

Ja, ist Werbung, blablabla. Aber mindestens zwei davon wären eigentlich hier gelandet, und ich will sie erstmal nur ungern doppelt posten.



Empfehlung

Das wollt ich schon längst mal gemacht haben. Es gibt eine Seite, die ich wirklich großartig finde, und die man sich unbedingt mal anschauen sollte, wenn man sich hin und wieder Gedanken über Menschen und das Leben macht. Ich finde das, was dort online gestellt wird, sehr bewegend.

-> PostSecret <-



wtf??? Naziscum fuck off!

Die Rechten, sie sind überall. Ich habe mich vor kurzem bei Twitter angemeldet. Zwecks aktuellster Nachrichten zu Musik oder auch zum Zeitgeschehen ja durchaus sinnig. Hab ein jungfräuliches Profil, 0 followers, 0 denen ich folge, gemacht, dann 2 Bekannte gefunden, denen folgt man natürlich, und umgekehrt, Taznews für nen Nachrichtenüberblick, Die_Partei, man will ja wissen, was die Satire so macht. Ansonsten wird die Suchfunktion genutzt.

Heute bekomme ich eine E-mail von Twitter. Blauenarzisse is now following you on Twitter. Aha. Kenn ich da wen? Kennt mich da wer? Erstmal schauen.

Was stellt sich heraus? Der Typ ist Chefredakteur der 'Blauen Narzisse', das ist ein ziemlich hart rechts stehendes Magazin; in den Blogeinträgen wird da auf Seiten von zb der jungen Freiheit verwiesen, oder gern auch mal auf Seiten wie Reich4.de ... Da soll man nicht zuviel bekommen. Wer hat den rechten Dreckschweinen erlaubt, Medienkompetenz zu besitzen? und wie kommt dieser Spack dazu, mir zu folgen? Nur weil ich einen Kommentar zum Paintballverbot gebracht habe? Der war vielleicht politisch, aber sicher nicht interessant für ein deutschnationales Möchtegernstyleblättchen.

Das manche Leute einfach nicht aus der Geschichte lernen können oder wollen macht mich zornig. Deshalb geht an meine Leser nur ein Apell: bleibt stark gegen rechts. Ihr müsst nicht all meine Ansichten teilen, aber wenigstens diese. Naziaufmärsche gehören verhindert, Rechte Wahlerfolge können nicht geduldet werden (deshalb: wählen gehen, zumindest ungültig!), Ewiggestrige gehören ins Abseits! Und wir müssen dafür sorgen, dass sie auch dort bleiben! Traurig genug, dass es überhaupt noch solche Menschen gibt! Macht euren Mund auf, werdet aktiv, was auch immer, hauptsache, ihr schaut nicht weg. Wenn in meiner Familie das Gespräch auf deutsches Stammtischniveau abrutscht, mache ich meinen Mund auf. Wenn woanders so geredet wird, tu ich das auch, solange es nicht sicher ist, dass ich danach eine gebrochene Nase habe (selbst dann hab ich das schonmal gemacht, aber davon ist abzuraten, kann ich im Nachhinein sagen). Ihr habt die Macht, Erfolge von Rechts zu verhindern. Nutzt sie!



Mittwoch, 13. Mai 2009

Probenticker

Nächsten Song angefangen, wieder einer aus alten Zeiten. Sollte fix fertig werden. Vielleicht erinnert sich noch wer an den Chorus:

Cheers to my friends
hope that the beer will never end
this isn't the last nigh to drink for us
but we celebrate it as it was

Nächste Probe frühestens nächsten Dienstag.

PS: Ich hasse die Deutsche Bahn AG.



Dienstag, 12. Mai 2009

Wenn hier mal tote Hose ist...

...dann besuche man den Gemeinschaftsblog von mir und Frl. Meyer!

Es lohnt einen Blick zu riskieren; auch dort gibts literarisches, wie man sich denken kann also auch Gedichte meiner Wenigkeit, die ich hier nicht veröffentliche. Das ganze ist quasi ein 'Battleblog', Geschlechterkampf total sozusagen... Mal schauen ob wir das hinbekommen. Geplant ist, dass wir uns gegenseitg inspirieren; bisher hat aber jeder erstmal nur ein Gedicht online gestellt, doch was nicht ist, kann ja noch werden. Wir würden uns jedenfalls über den ein oder anderen Besucher freuen, und ich kann garantieren, dass auch die Gedichte meiner Partnerin/Kontrahentin durchaus einen Blick wert sind!

-> wortkrieg <-



Freitag, 8. Mai 2009

in letzter minute

gestern wars, der schnee noch nicht getaut
kerzen brannten nieder und alles schwieg
angespannte glieder, die spannung stieg
wartete ein jeder auf die musik
denn die folgte stets auf den kuss der braut

gestern wars, die luft schnitt in den hals
aufgeregte blicke wurden getauscht
nicht mehr allein stille wurde gelauscht
erst wars nur ein murmeln, dann wurd es laut
denn von vorn erklang das wort: Niemals

gestern wars, der himmel wurd grad blau
erklangen keine glocken im gotteshaus
kamen menschen wütend zur tür heraus
schüttelten die alten zwar mit der faust
doch blieb die stolze maid eine freie frau

Mittwoch, 6. Mai 2009

Nostalgie 1.01

So. Ich sag jetzt schonmal, da is noch mehr was ich hier nach und nach immer mal einschieben werde. Aber das folgende Ding hat mich recht aus den Socken gehauen als ich es gestern gelesen habe, es muss ungefähr 5-6 Jahre alt sein, und ich vermute ich werds nochmal überarbeiten, erweitern und für die Band benutzen!

wie so oft: noch kein Titel

What's that? A perfect family
perfect bullshit, perfect enemys
all day long playing roles all alone
there is noone who answers the phone
what's that? Perfect harmony
perfect madness, perfect agony
happyness is the mask that they wear
if someone's left behind.. who cares

She has to look good
daily hours of manicure
for a perfect look
she needs the feeling everywhere
She just wants their best
believe it, they don't dare to
do a little less
but what a mom is this?


He has to have it
monthly money spent on things
noone really needs
the rest, in fact, he spends on drinks
noone really knows
about his little problem
he never really shows
and so frustration grows


wie gesagt, more to come. stay tuned xD



Dienstag, 5. Mai 2009

Nostalgie

Habe vorhin beim aufräumen eine Mappe mit einigen meiner Texte und Reimereien aus den letzten hm... vermutlich acht Jahren gefunden. Die werde ich mir gleich erstmal geben, und wenn was Großartiges dabei sein sollte werde ich es natürlich nicht verheimlichen. Also, Flasche Wein entkorkt, Musik an, und die Mappe auf den Schoß...
damnit das ist n ganz schöner haufen, und mehr gutes als gedacht... auswahl wird schwierig, aber ist noch genug wein da lol :/(more to come)
Ach ja, warum können so winzig kleine Dinge eigentlich so unglaublich weh tun? Ja, andersrum geht natürlich auch, aber ist leider eher selten so. Ist doch *ZENSIERT*!


Montag, 4. Mai 2009

Probenticker

Haben heute mal wieder geprobt. Wird wieder richtig regelmäßig, wie es aussieht. Neuer eigener Song ist quasi fertig; es fehlt noch eine dritte Strophe (in der ich bis jetzt einfach die erste wiederhole ^^), außerdem könnte es sein, das der Text noch komplett überarbeitet wird. 'nen Titel hats auch noch nicht. So siehts bisher aus:

I still got hope, just longing for your embrace
and I hurt myself, confronting me with your face
I am wondering how much this poor soul can take
and I don't know if I want to see the next day
This love burns holes in titans
I burned my fingers (fingertips)
it burns a hole in titan
it's just too hot for me

What I see, what I feel
walk at the edge, happy to fall
a flower, dried out in the sand
so hello self destruction

I've built a wall to hide behind it and cry
I've missed the chance, maybe I'm too fucking shy
Everythings allright, hell, can't you see thats a lie
Gonna close my eyes, sleep tight, stop breathing and die
What happens all around me
this is too much for me
what happens all around me
I can't stand this no more

What I see ...

>3. Strophe (noch zu erstellen)<

Empty handed I stand here, in the mirror someone else
I know soon I'll disappear, a razor's grinning on the shelf
it calls my name, and I read something from my lips
oh black hole, I gonna join the light within you
join the light within you
black hole, inside of you (etc.)


und dann haben wir meinen alten lieblingssong fertig gemacht, den text gabs bisher auch noch nirgends zu sehen, also will ich ihn auch hier nicht vorenthalten, man bedenke allerdings, dass er mehr als 2,5 Jahre alt ist.

Review

She said I never heard a word when she spoke to me
she said I never understood the way that she thought
maybe she was right, but it was not the time to see for me
because I couldn't recognize that I lived in a dream

and we both know that it could have been really great
but our minds don't, they just don't ever really met
if we're honest then we should have seen it earlier
I didn't get the point, now I know this wasn't meant to last

and now some time has passed, and now some years have gone
now I know we both made faults and that time heals our wounds
and all whats left are scars and fading memories
the good things glorified, the bad things disappeared

and we both know that ...

burneddown pictures, broken glasses and remaining memories
growing older, maybe wiser, mindpics that I like to see
barbeque in her parents garden, summerdays and strawberry fields
camping with friends, driving her car, open wounds have shut to scars
I feel happy again, I'm lucky again, it feels better than ever
alone, but with my friends, with my band, my music more intense
I even hope that she feels the same, she finds her way like I found mine
and if we'll meet again I know we can feel fine... I hope we will feel fine...
feel fine


Viel verschiedener gehts nicht mehr, ist mir schon klar. aber egal; alles Ausschnitte einer bestimmten Zeit, und die Stimmung ist nicht soo verschieden, also steckt in beidem eine Menge Gefühl, und grade die Musik dazu transportiert das sehr gut. und nein, wir sind keine Emoband, vor allem nicht im Sinne der Bravo ^^ Man rocke on! Rechtschreibfehler (grad bei den Texten) sind extra eingebaut, freut euch wenn ihr sie findet xDDD



Donnerstag, 30. April 2009

Fingerfarben

Die Polizei trägt grüne Farben
und bekommt bald blaue Wagen
in denen sie oft Blaue fahren
und dann in die Zelle tragen

Der Autonome Bombenleger
trägt schwarz wie ein Schornsteinfeger
wie auch die linken Fahnenträger
und leider auch die braunen Schläger

Die FDP zeigt gelb und blau
ihr Wähler besitzt Geld und Frau
ist meistens ein eitler Pfau
wär jeder so wär die Welt grau

Hippies nahmen häufig Drogen
waren bunt wie der Regenbogen
die Haare haben sie längst geschoren
haben sich leider selbst betrogen

Die Sowjets hatten rote Sterne
die Nazis schrieben Rote Erde
doch das Rot wird niemals sterben:
der Puff braucht es für die Laterne


tbc... (evtl. ;D)



Dienstag, 28. April 2009

Eure Gedanken werden den meinen nicht fern sein...

Bevor ich fahre möchte ich hier noch ein Gedicht verewigen, dass ich gestern für eine Person geschrieben habe, die mir sehr viel bedeutet. Wo ich wieder bei dem Gedanken bin, den ich gestern schon hier vertreten habe: Lebt eure Freundschaften. Liebt eure Freunde!

Weg der Rose

Durch Dickicht und Gestrüpp
durch Teer und Beton
bei Sturm und Witterung
war die Rose gewachsen

und sie zeigte ihre Blüte
ließ ihr Umfeld rot erstrahlen
gab Hoffnung den Verzweifelten
und den Kraftlosen Stärke

gehegt, gepflegt, bewundert
gegossen, gestützt, beschützt
allein, konnt nur gedeihen
wenn keiner sie besitzt

und wenn jemand vorbei lief
am brachen Baugrundstück
dann konnte er sie spüren
und glaubte kurz ans Glück

Mauern wurden gebaut
verdeckten der Sonne Strahlen
und als der Schatten wuchs
da wuchs auch die Rose

und als die Mauer einriss
als sie bröckelte und fiel
da stand das Gewächs stolz
und prächtiger als zuvor

Jeder Sturm stärkte die Wurzel
und nach jedem kalten Winter
und auch nach jedem Regen
erblühte sie noch schöner

Und selbst ihre Dornen
ihr mächtigster Schutz
betonten nur ihren Glanz
in dem Umfeld von Schmutz

Doch manche schätzten die Anmut nicht
sie wollten sie nur besitzen
so scharf die Dornen auch waren
sie konnten die Rose nicht schützen

und jemand pflücke die Rose
er trennte die Blüte ab
doch stellte er alsbald fest
dass sie alleine die Kraft nicht gab

und so sehr er die Tat auch bereute
die Kraft und das Strahlen vergangen
das Grundstück lag brach und kalt
und in der Vase welkte die Blüte

die Hoffnung war Leere gewichen
Romantik verdrängt von Routine
schwarz brannte in Fässern Benzin
und der Sommer war kalt wie nie

Doch die Rose war nicht gestorben
sie zog sich ins Erdreich zurück
überließ die Welt ihren Sorgen
und nahm die eigenen mit

Und die Verzweifelten suchten
den Ort, an dem sie einst stand
um der Rose Wurzeln zu düngen
doch blieb der Ort unbekannt

Doch etwas der Hoffnung verblieb
immer wieder geweckt durch die Sonne
und schon bald erblickte ein neuer Trieb
verletzlich das Antlitz der Erde

Durch Dickicht und Gestrüpp
durch Teer und Beton
bei Sturm und Witterung
würde die Rose erneut wachsen

aus neuer Knospe neu erblühen
auf ein Neues Hoffnung geben
die Brache wieder neu begrünen
und dem Grundstück die Kälte nehmen

Frei, doch nicht alleine stehend
könnt sie die Menschen verändern
denen helfen, die Hilfe geben
und Wärme noch weithin versenden

Die Menschen würden lernen müssen
die Kraft ihrer Farben zu ehren
dass man sie nicht besitzen kann
sonst würde sie endgültig sterben



Montag, 27. April 2009

Destination: Anywhere but here

Zeit für ne Auszeit. Werde mich ein paar Tage entfernen um den Kopf freizubekommen...

Now I'm on my way to the otherside
I'll forget everything I left behind...

Zumindest für kurze Zeit, und dann wird weitergesehen.

I don't ask for much
truth betold I'd settle
for a life less frightening, a life less frightening!

Wahre Worte, vielseitig interpretierbar.

Liebe Leser, liebt eure Freunde; es gibt nichts wertvolleres im Leben, von Familie vielleicht mal abgesehen. Werde genau daraus in den nächsten Tagen neue Kraft schöpfen, und dann geht's weiter. Let's swing life away... und dann kämpfen wir für Utopien. und... Danke! Die Adressaten wissen schon bescheid, irgendwann gebe ich das alles wieder zurück. One <3!

Zitate von Rise Against, wie der aufmerksame Musikfan schon bemerkt hat!



Samstag, 25. April 2009

BYOB. But first, it's We!

An der Wand der Scheune stand: "Alle Tiere sind gleich, Aber manche sind gleicher."
George Orwell, Animal Farm


Zwei Dinge im Voraus.

1. Wenn ich mit meinem Blick auf mein Leben Unrecht hätte, wäre heute Nacht so nicht passiert. Aber das tut heut nichts zur Sache.

2. Wenn ich mit meinen Befürchtungen, was unsere Gesellschaft angeht, Unrecht hätte, wäre heute Nacht so nicht passiert. Schlimmer: Wenn ich mit meinen Hoffnungen Recht hätte, wäre heute Nacht so nicht passiert. Aber man muss die Dinge positiv sehen. Es hat mir immerhin Zeit gegeben, einen Gedankengang zu gehen, den ich euch nicht vorenthalten möchte.

Du bist Deutschland. Wenn du Auto fährst (bzw Autoeigentümer/-besitzer bist). Wenn nicht, bist du nicht nur für die Regierung uninteressant und somit unsichtbar, sondern auch für den Durchschnittsautofahrer. Armes Deutschland.

Besonders armes Deutschland, in dem sich nicht ein(!) Autofahrer erbarmt, auch nur im Tempo nachzugeben, wenn auf einer unbeleuchteten, ca 10 km langen Landstraße zwischen zwei Städten, ohne Fußweg, nachts um 2 Uhr ein Anhalter unterwegs ist. Wieso ist der auch so ne arme Sau, dass er sich nicht mal ein eigenes Auto leisten kann. Oder ein Taxi, kostet ja nichts. Ich nehme hier alleinreisende Frauen von der Anklage aus, auch wenn ich garantieren kann, dass der Anhalter weder irgendwie gefährlich oder bedrohlich aussah, noch war.

Aber betrachten wir den Autofahrer an sich. Gehen wir davon aus, das Auto ist deins. Wie bist du an dein Auto gekommen. Verschiedene Möglichkeiten. 1., du hast hart für deine Knete gearbeitet und es dir abgespart und gekauft. 2., du hast einen Kredit aufgenommen, weil dir deine derzeitige Arbeit nicht die Mittel gibt, dir ein eigenes Auto zu kaufen. 3., du hast es von deinen Eltern bekommen, die sich entweder den Arsch aufgerissen haben, um dir dieses Auto zu ermöglichen, und sich darüber wohl auch schon länger Gedanken gemacht haben, als du alleine auf die Toilette gehst. Oder, es sind Peanuts für sie, und versteht sich, das Sohnemann/Töchterchen ein eigenes Auto fährt. 4., du fährst einen Firmenwagen. Wenn ich noch was vergessen habe, bitte teile man es mir mit, hier darf jeder Kommentare schreiben. Und, ja, Anonym geht auch. Ich weiß, was ich davon zu halten habe.

Autos für ein Gleichnis. Ich finde es selbst amüsant. Man verzeihe mir. Aber wir sind nunmal in Deutschland.

Wo wollen wir hin? Wir wollen die sofortige Einführung der absoluten, radikalen Demokratie, mit allen Folgen. Dass unser Parlamentarismus mit Demokratie nicht mehr viel zu tun hat, sollte jedem klar sein, ich werde das bei Gelegenheit hier noch ausführen. Zurück zu den Autofahrern.

Du bist Autofahrer wie in Fall eins beschrieben? Wir wollen dir dein Auto nicht nehmen, selbst wenn es eine BMW-Limousine ist, die Dreck frisst, Dreck schleudert und nur auf unnötige Leistung ausgelegt ist. Du hast deinen Teil Leistung für die Gesellschaft geleistet, und sollst dafür deinen Lohn haben und behalten. Wo auch immer du deinen Teil der Arbeit geleistet hast. Dein Wagen gehört dem Volk, also gehört dein Wagen dir. Du gehörst zu uns.

Du bist Autofahrer, wie in Fall zwei beschrieben? Dein Wagen gehört also der Bank. Er sollte dir gehören, denn du leistest deinen Teil Arbeit für eine Gesellschaft, die es ermöglicht, JEDEM ein Auto zu geben, selbst dem, der nichts für die Gesellschaft tut. (Der bekommt aber nicht den BMW, um das mal hier klarzustellen. Falls du einen fährst, soll er dir bei entsprechender Gegenleistung gegönnt sein.) Dein Wagen sollte dem Volk gehören, er sollte DIR gehören. Nicht der Bank. Da die Bank aber nicht im Interesse des Volks handelt, sondern im Interesse einiger weniger, die nicht die Interessen der Masse teilen, wird hier angesetzt. Du willst Auto fahren, wir wollen, das du Auto fährst, unabhängig vom Gewinn, wir stehen gemeinsam gegen deinen Gläubiger. Du gehörst zu uns.

Du bist Autofahrer, wie in Fall drei beschrieben.
Das heißt, entweder steht dein Lebensstil und der deiner Eltern auf der Kippe. Es wurde für diese Anschaffung geackert, und du hast nicht vor, diesen Aufwand zu enttäuschen, bzw. auch sonst soll dir das gegönnt sein, wenn dir dein Platz in der Masse des Volkes bewusst ist, wie er deinen Eltern bewusst ist (sein sollte). Ihr marschiert in einer Reihe mit uns. Sie gehören zu uns, du gehörst zu uns.
Oder, deine Eltern gehören zu den Schweinen. Wo stehst du dann? Lebst du nur für deine Interessen, oder trägst du deinen Teil für die Gesellschaft bei? Im zweiten Fall soll dir dein Wagen wiederum gegönnt sein. Im ersten Fall bist du auch eins der Schweine. Sei einer von uns, oder sei gegen uns und trage die Konsequenzen. Das Volk hat erbliche Privilegien einmal abgeschafft. Es wird es wieder tun.

Du bist ein Autofahrer, wie in Fall vier beschrieben. Das heißt, entweder bist du vergleichbar mit dem Kreditnehmer. Du bringst für die Gesellschaft messbare Leistungen. Du sollst einen Wagen besitzen. (Ob es jetzt für die Tätigkeit sowieso nötig ist, sei hier mal außer Acht gelassen). Der Betrieb, der dir den Wagen stellt, sollte sowieso genauso dein sein wie der Wagen. Du stehst mit uns in einer Front gegen die besitzende Klasse. Du bist einer von uns.
Oder aber du nutzt die betrieblichen Vorteile, um daraus Vorteile zu ziehen, deinen eigenen Wagen nicht nutzen zu müssen, und so dein Eigentum noch zu steigern; auf Kosten der weniger besitzenden Produktivkräfte. Vielleicht bist du sogar Teil der Entscheider, und damit der Ausbeuter. Du bist eins der Schweine. Noch hast du die Wahl, triff sie. Lebe mit den Folgen.

Noch können die privilegierten die Wahl der Seite frei treffen. Weise Entscheidungen sind gefragt.

Die Schweine schlafen in des Bauers Bett. Sie haben sogar die Höfe vernetzt, und so des Bauers System noch effizienter gemacht. Der Rest der Tiere wird dazu getrieben, sich gegenseitig zu fressen.
Zeit, das die Tiere die Wand wieder weiß streichen. Was dann geschrieben wird, steht zur Diskussion aus. Gebt den Tieren die Mittel zur Diskussion. Gebt dem Volk Wissen. Dann werden wir wieder zum Pinsel greifen. Rote und schwarze Farbtöpfe stehen bereit.

Wir sind die Tiere. Wir sind das Volk. Wir brauchen den Bauern nicht. Wir brauchen die Schweine nicht.

Aber wir werden wieder Schinken räuchern. Solange der Vorrat reicht.



Use your illusions

Fiktion

Hurra, die Sonne scheint
Hurra, ein neuer Tag
Hurra, Glück ist zu sehen
Hurra, der Druck im Kessel steigt
Hurra, es heilt

Wir spüren jeden Nerv
Atmen durch jede Pore
Inhalieren des Frühlings Duft
Wir singen im Chor.

Hurra, der Wind ist warm
Hurra, Berge am Horizont
Hurra, vor uns liegt die See
Hurra, der Ausbruch steht bevor
Hurra, wir fliegen

Wir leben den Moment
Entdecken unsere Stärke
Trinken Leben aus der Quelle
Wir singen und singen.

Hurra, Freude
Hurra, Liebe
Hurra, Freiheit
Hurra, Glück
Hurra!

Singen, Musik.
Abspann



Freitag, 24. April 2009

Anger is a gift

Uns gehts zu gut. Mich macht einiges wütend. Ich breite das hier nicht aus.

Nur ein kleiner Reim.

Dieser Hans Olaf Henkel
geht mir ganz stark auf den Senkel
Wer nichts weiß von der Menschen Leiden
der sollte lieber schweigen.



Mittwoch, 22. April 2009

Bandprobenticker

2. Probe in neuer Besetzung gelaufen. Unser euer Bassist fügt sich immer besser ein. Der neue Song nimmt Gestalt an und wird vermutlich ziemlich gut. Der Chorus ist schon großartig. Text ist auch beinah fertig, aber den gibts erst wenn er ganz fertig ist. Mehr nach der nächsten Probe; die ist schon am Samstag. So long.

Stranger than fiction

Des Schicksals liebstes Spielzeug

Es musste immer weiter gehen. Das war mir klar. Es änderte nur einfach nichts.
Jeden neuen morgen quälte man sich aus dem Bett, früh, wenn die Pflicht rief, etwas später, wenn man einen freien Tag vor sich hatte. Das waren sowieso die schlimmsten. Wenn ich etwas zu tun hatte, dachte ich erheblich weniger nach, als wenn ich den ganzen Tag allein in meiner kleinen Bude verbrachte. Ich hätte natürlich das Chaos in der Wohnung beseitigen können. Aber ich konnte mich nicht dazu überwinden. Es passte irgendwie perfekt zu dem, was in meinem Inneren vorging.
Außerdem konnte ich auch nicht mehr wirklich unterscheiden, was sinnvoll war, und was nicht. Die letzte Zeit hatte das mal wieder gezeigt, nachdem es vorher ein paar Monate wirklich bergauf gegangen war, nachdem ich alles, was vorher war, abgehakt hatte, und es einfach lief. Es lief zwar längst nicht alles, aber genug, um mir echten Auftrieb zu geben.
Ich hatte neue Brücken gebaut. Und nutzte sie auch rege. Bis sie einstürzten. Ich hätte es wissen müssen. Und am Ende gab es weniger Wege als zuvor.
Jetzt baute ich an einer Mauer, einfach so um mich herum. Wenn sie fertig war, konnte ich in Ruhe meine Atombombe bauen. Spaß beiseite, warum ich das tat, wusste ich selbst nicht so genau. Vermutlich, um nicht mehr angreifbar zu sein. Weniger verletzlich. Da lag auch des Pudels Kern, ich war viel zu schnell verletzt.
Das würde aufhören.
Hinter der Mauer musste ich mich nur noch mit mir selbst auseinandersetzen, und da ginge ich immerhin meistens als Sieger hervor. Und hinaus käme ich nur noch, wenn ich genau voraussehen konnte, was der Ausflug mit mir anstellen würde.
Es hatte wirklich lange gedauert, bis ich einsah, dass manche Dinge einfach unveränderlich sind. Die Götter hatten Humor, es amüsierte sie, mich immer wieder scheitern zu sehen. Und mich mit dem Gegenteil zu konfrontieren. 'Guck mal', riefen sie, 'so hätte es auch dir gehen können. Hahaha, nein, hätte es nicht, aber es ändert doch nichts, oder?'. Und ich drehte mich um und lachte ihnen ins Gesicht.
Wenn ich schon nichts daran ändern konnte was mit mir passiert, konnte ich immer noch die Welt ändern. Zum guten... oder zum schlechten. Um den Göttern eins auszuwischen. Deshalb auch das Hirngespinst mit der Atombombe. Aber ich wusste selbst, dass das Unfug war; so war ich nicht. Ich wünschte mir eine bessere Welt, und liebte die Menschen viel zu sehr, um irgendjemandem bewusst Schmerzen zufügen zu können. Da musste schon einiges passieren.
Und von Schmerzen konnte ich ein Lied singen, und tat das auch des öfteren. Meine eigenen Schmerzen nahm ich, konzentrierte sie in einem Punkt, wie in einer Nadel oder einer glühenden Zigarettenspitze. Ich genoss den Eisblock im Bauch. Ich dachte und dachte und dachte und schlug meinen Schädel mit aller Kraft gegen die Wand, um nicht mehr zu denken. Ich tat Dinge, die ich weder mir noch irgendjemand anderem erklären konnte. Aber das musste ich auch nicht tun, es betraf ja nur mich und hatte niemanden sonst zu interessieren.
Also, eigentlich alles super. Es musste weitergehen.
Das Essen fiel mir schwer, mein Magen wehrte sich seit Tagen, aber er ließ sich zum Glück hin und wieder überlisten. Und wenn alles zu schlimm wurde gab es immer noch Mary Jane und Mary Crown, obwohl ich in den letzten Tagen geschafft hatte, auf ihre Hilfe zu verzichten, was vielleicht auch dem Zustand meines Magens zu verdanken war. Und so konnte man an fast allem etwas positives finden.
Ich deutete das als Zeichen der Besserung. Wenn es schon weiterging, warum denn nicht auch mal aufwärts.
Und aus der Mauer baute ich dann einen Turm, und um den herum würde ich ein Haus bauen, und in den Turm käme eine Bibliothek und hinters Haus ein Pool, und irgendwann käme vielleicht sogar Besuch zum Grillen. Und wer wußte es schon, vielleicht hülfe der Besuch ja sogar, die Brücken wieder aufzubauen.
Vielleicht stürzten meine Gebäude aber auch beim ersten Sturm einfach ein, wie vorher schon die Brücken, passen würde es ja.
Aber das blieb abzuwarten, erst einmal musste es weitergehen.
Noch ein oder zwei Lieder wollten gesungen werden. Vielleicht würde es ja irgendwann wieder ein glückliches Liebeslied werden. Oder ein lustiges Sommerlied. Bisher waren solche Kompositionen nicht meine Stärke gewesen, aber vielleicht änderten sich ja manche Dinge doch irgendwann.
Also, den Mittelfinger gen Himmel, und durch den nächsten Tag. Auf die Mauer gesetzt, in die Sonne, 28 Grad und die Sonne brennt auf den Pullover. Manche Dummheiten mussten wohl erst gemacht werden, um als solche erkennbar zu sein. Man lernt nie aus. Und das ist auch gut so.


Dienstag, 21. April 2009

Die Abstellkammer

Heute mal wieder eine Kurzgeschichte, wie immer auf eigene Gefahr!

Die Abstellkammer

Mit geübter Hand strich Peter den Mörtel auf den Ziegeln glatt. Die Hälfte hatte er nun geschafft, es war Zeit für eine Zigarettenpause.
Werkzeuge und Ziegel waren über den Boden verteilt, und an den Wänden standen stabile Holzregale, die mit Konserven, Einmachgläsern und Wein gefüllt waren. Eine Tiefkühltruhe stand in der Ecke, daneben ein Sack mit Kartoffeln, die ihn ans Abendessen erinnerten.
Bis dahin würde er längst fertig sein, es war erst kurz vor Mittag. Die Arbeit ging schnell vonstatten, er hatte nichts anderes erwartet. Schließlich hatte er das ganze Haus mit eigenen Händen gebaut. Er hatte einfach ein Talent für handwerkliche Dinge, das war allgemein bekannt.
Auch die Nachbarn fragten erst ihn, bevor sie einen Handwerker riefen. Meist konnte er den Schaden selbst beheben, und zum Dank bekam er dann häufig einen Kuchen oder wurde zum Essen eingeladen. Den Kösters am Ende der Straße hatte er sogar geholfen, eine Garage zu bauen. Es hatte sich sogar so etwas wie eine Freundschaft mit ihnen entwickelt, wobei Freundschaft ein großes Wort war. Eigentlich war es mehr eine Bekanntschaft.
Er verstand sich gut mit Michael, und trank manchmal abends ein Bier mit ihm. Auch Andrea war eine recht nette Frau, wenn er auch nicht verstand, was Michael dazu gebracht hatte, sie zu heiraten. Am Aussehen konnte es jedenfalls nicht gelegen haben. Und ihre Kinder waren, nun ja, wie Kinder eben waren.
Wenn er sich beeilte, sollte er in einer Stunde fertig sein. Vielleicht würde er nach dem Essen noch auf ein Bier bei Michael vorbei gehen. Schaden konnte es zumindest nicht. Doch zuerst wartete noch Arbeit auf ihn.
Er nahm den Spachtel wieder in die Hand. Es war erstaunlich. Die neue Wand würde sich in den Raum einfügen, als wäre sie schon immer da gewesen. Man konnte schon jetzt kaum einen Unterschied sehen. So sollte es sein.
Er setzte einen weiteren Stein. Es würde perfekt sein.
Und nächstes Wochenende dann grillen bei Kösters. Aber diesmal etwas ruhiger als beim letzten mal. Peter hatte nichts gegen Kinder. Aber Patrizia, die fünfzehnjährige Tochter der Kösters, war mitten in der Pubertät, und einfach unerträglich. Christoph war erst acht, und nervte ihn häufig, wenn er nachmittags draußen im Garten arbeitete, oder etwas bei den Kösters reparierte. Abends war er allerdings immer müde und dementsprechend ruhig, also sollte der Freitag wirklich entspannt werden.
Vielleicht würde er Steaks marinieren und als Gastgeschenk mitbringen.
Die Wand näherte sich ihrer Fertigstellung. In wenigen Tagen würde niemand mehr erkennen können, wie der Raum vorher ausgesehen hatte. Die Abstellkammer hatte sowieso keinen Sinn gehabt.
Sie hatte ihn einen hässlichen alten Mann genannt. Wie sie mit ihren Eltern redete, war ihm egal, aber er musste sich nicht alles gefallen lassen.
Er fügte den letzten Stein ein.
Sie hatte gesagt, er sei wohl schon seit zwanzig Jahren von keiner Frau mehr angefasst worden. Oder... hatte sie? Auf jeden Fall hatte sie es provoziert!
Jetzt noch das Werkzeug zurück in die Regale, den Mörtel später in die Garage. Dann noch durchfegen, und der Keller würde so aussehen wie vorher.
Es war noch schneller gegangen, als er gedacht hatte.
Er hoffte, die Kösters würden das Grillen am Wochenende nicht absagen. Auf ein Bier würde Michael später sicher noch Lust haben, oder vielleicht eher auf einen Schnaps.
Kinder waren in dem Alter nun einmal so, das sagte er selbst immer. Und damit würde Andreas Sorge überspielt werden. Zumindest fürs erste. Und das reichte ja.