Montag, 22. Februar 2010

das wartende Weinglas

fadenscheinig, trüb das Glas
tiefrot war sein Inhalt einst
arg zerbrechlich steht es da
harrt noch stets des Weins

um das Glas 'rum grauer Staub
täglich wächst die Kruste an
und vergor'nen Saft der Traub
trank hier lang Niemand

Sonnenschein fällt in den Raum
leuchtet durch zerbroch'ne Scheiben
so vergeht ein alter Traum
nur das Glas muss bleiben

bis die Wände müde werden
und die Deckenbalken brechen
dann geht auch das Glas in Scherben
könnt es, es würd' lächeln

2 Kommentare:

  1. ... da hast du völlig recht, warten bringt niemanden weiter ...

    ... und "bleiben müssen" ist auch wieder so eine Selbstlüge, eine fadenscheinige Ausrede, nichts tun zu müssen, dem Schicksal hadern ...

    ... was bleibt ist, sich selber belächeln, oh hilfe, dann doch lieber aufstehen, und wein nachschenken ... lebenswein ...

    (übrigens, der zweite vers hackt etwas, dreh mal die worte "niemand" und "lang" um, dann liest es sich flüssiger) keine kritik, nur ne anregung, ich finds klasse wie du schreibst.

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  2. Oh, stimmt, das passt das Versmaß wirklich nicht, mal schauen was ich da dran dreh.

    Und danke fürs Lob :)

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