Montag, 20. April 2009

Der Barde

Seht, jemand macht Kunst
rot befleckte weiße Fahne
nicht zu sehen im Dunst
und es hört niemand den Barden

wie er einsam singt
und spielt auf der Mandoline
weil es für ihn klingt
Lieder von Verlust und Liebe

es schallt durch die Nacht
wird von Niemand aufgenommen
bis der Tag erwacht
und des Glückes Schmiede kommen

Keiner kann es sehen
wie der Künstler schnell verschwindet
leider muss er gehen
bevor er im Licht erblindet

das ist seine Bürde
er erträgt sie täglich wieder
fragt sich oft was würde
hörten Menschen seine Lieder

doch es kann nicht sein
taub sind sie für seine Klänge
blind für seine Pein
so spielt er für leere Ränge

immer wieder neu
variiert er die Akkorde
aber bleibt sich treu
als einziger seiner Sorte

solang er auch spielt
man versagt ihm echtes Leben
trotzdem, noch ein Lied
sonst bliebe nur aufzugeben

anders kennt er's nicht
also wird er weiter Hoffen
bis er schließlich bricht
bisher ist das Ende offen

endet die Musik
wird die Nacht allein gelassen
Stille hat gesiegt
die letzten Töne, sie verblassen

werden erst antik
und dann von der Welt vergessen
keiner mehr der singt
aber keiner wirds vermissen


1 Kommentar:

  1. Lieder, geschrieben, Ausdrück einer leeren Hülle. Klänge welche Ohren nicht berühren. Gespielt in Einsamkeit, der Isolation dienlich. Das geistige Gefängnis des Komponisten. Ausbrüche scheint er sich selbst zu verwehren. Möglichkeiten bestehen doch der Wille scheint diese nicht wahrnehmen zu können. Musik, gespielt in der Nacht, ähnlich Nachtigallengesang. Menschen werden den Klang vermissen...

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