Montag, 13. April 2009

Ein Ostergedicht

An Ostern

An Ostern, da treibt Witwe Kort
Hausarbeit, wie andere Sport
statt Kaffeekranz mit der Familie
pflegt sie emsig ihre Lilien

Die Enkel kommen nicht vorbei
wolln kein gefärbtes Osterei
es scheint, als hätt man sie vergessen
man hat wohl andre Interessen

und so poliert sie der Spiegel Glas
schneidet im Garten per Sense Gras
wischt Staub von Büchern und Bilderrahmen
erinnert sich dabei an vergangene Tage

als die Kinder an Ostern in aller Frühe
den Garten durchsuchten mit einiger Mühe
wie sie lachten nach erfolgreicher Suche
und sich freuten auf Oma, auf Kaffee und Kuchen

Abends genoss man ein gutes Gericht
zumeist wurde Braten aufgetischt
und später bestaunten dann alle zusammen
des Osterfeuers gewaltige Flammen

diese glücklichen Tage sind lange vergangen
und auch das jährliche Hoffen und Bangen
alleine verbringt sie alltäglich die Zeit
und tröstet sich dabei mit Hausarbeit

bis die Bilder schlussendlich vollends verstauben,
Unkräuter der Lilien Schönheit rauben
bis der Rasen im Garten langhaarig wird
und Efeu in Mengen die Mauern verziert

bis die Spiegel im Hause kein Bild mehr zeigen
selbst Besteck und Geschirr ungepflegt bleiben
bis die einsame Witwe die Erde verlässt
die Haus und Garten pflegt, sogar am Osterfest




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