Freitag, 26. Juni 2009

Wochenrückblick

Man ist doch manches mal erstaunt, was so an verrückten Sachen auf der Welt passiert. Michael Jackson Tod, Herzstillstand, wahrscheinlich eine Überdosis Medikamente... Da stellt sich mir die Frage, ob er einfach den klassischen Weg zur zeitlosen Ikone gehen wollte? Dafür war ja ein ... nun ja ... früher Tod vonnöten. Vielleicht hat er einfach eingesehen, dass der nächste Comebackversuch auch nur in der weiteren Demontage des Mythos "King of Pop" geendet wäre. Behalten wir ihn also für das in Erinnerung, was an seinem Leben wirklich großartig war: Die Meilensteine "Bad" und "Thriller". Ob er das verdient hat... Menschlich mag ich diese Frage nicht zu beantworten, musikalisch auf jeden Fall.
Fragt sich nur, ob und wann seine Nase bei Ebay angeboten wird. Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass Gunther von Hagens sich für die sterblichen Überreste von MJ interessiert. Nachdem er in seiner aktuellen Ausstellung ein plastiniertes Paar beim Geschlechtsverkehr zeigt dürfte er Probleme haben, seine nächste Ausstellung noch mit neuen Skandalen zu bewerben. Da wäre doch ein Michael jackson beim Moonwalk genau das richtige. Ich vermute, die Gläubiger Michael Jacksons wären sicherlich gesprächsbereit.
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Die Faschos von der NPD drehen auch mal wieder am Teller. Ihr Vize Jürgen Rieger möchte in Wolfsburg, gegenüber des VW-Stammwerks, ein "Kraft-durch-Freude-Museum" eröffnen. In NPD-internen Einladungen (geschmückt mit Hakenkreuzen, wie sich das für so richtige kleine braune Schweine gehört) ist von einer Eröffnung am 4. Juli die Rede. Herr Rieger will auch mindestens ein Wehrmachtsfahrzeug aus der Privatsammlung spenden. Wie großzügig!
Wie es aussieht gefällt der NPD überhaupt nicht, dass der VW-Konzern seine Nazi-Vergangenheit aufarbeitet bzw. aufarbeiten will. Seltsam nur, dass das Gebäude, in dem das "Museum" entstehen soll, angeblich gar nicht an die NPD vermietet wurde und ihr auch nicht verkauft werden soll. Irgendwer erzählt also offenbar Unfug. Also, was soll das? Reine Provokation? Oder echte Planung? Sicherlich soll der VW-Konzern provoziert werden, aber diese Sache ist eine Provokation für jedermann und wird hoffentlich verhindert. Sonst wäre die Ausstellung immerhin noch ein sinnvolles Ziel für Aktionen der Antifa. Man sollte die Entwicklung zumindest weiter im Auge behalten.
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86 Milliarden Euro Neuverschuldung. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Sechsundachtzig Milliarden. 86 000 000 000 €! Wo geht das alles hin? Jaja, Konjunkturpaket, Bankenschirm, zusätzlich zu den normalen Staatsausgaben. Gut, ein Staatshaushalt funktioniert anders als ein privater. In der Krise, also wenn nichts da ist und nichts reinkommt, muss der Staat Schulden machen und versuchen, ins Konjunkturpedal zu treten.
Sinnloserweise wurde ja vorrausschauend das "Schuldenbremsen"-Gesetz beschlossen, dass solche Rettungsmaßnahmen in Zukunft verbietet. Das heißt, in der nächsten Krise (die garantiert innerhalb der nächsten 10 oder 20 Jahren kommen wird) ist da nix mit staatlichen Hilfen. Was dann passiert, ich mag gar nicht darüber nachdenken.
Zurück zum hier und heute. 86 Mrd. also. Irgendwie muss das Geld ja wieder reinkommen. Klar, man könnte sagen, nach uns die Sintflut (im Kohl-Stil), nur ist die Chance, dass die Sintflut noch zu unseren Lebzeiten kommt, etwas zu hoch. Natürlich werden wir diese Last im Endeffekt doch an die nächsten Generationen weitergeben, also erstmal an meine... und dann an die meiner und eurer eventuellen Kinder.
Aber bis dahin muss zumindest der Anschein gewahrt werden, dass man etwas dagegen unternimmt, auch wenn diese Maßnahmen eigentlich nur unpopulär seien können. Also deutlich gesprochen eine Wahl zwischen Scheiße und Pisse. Der Wähler wird unzufrieden sein, egal was passiert. Also versucht man, die Handlungsfähigkeit des System zu bewahren... Das geht nur, wenn wieder mehr Geld hineinkommt. Woher nehmen? Naja, von denen, die vom Konjunkturpaket und dem Bankenschirm bisher nicht profitiert haben, von denen, die alles zahlen, von uns "normalen" Bürgern. Meine Vermutung war schon seit längerem, dass es nach der Bundestagswahl knüppeldick kommen wird, und ich habe von Anfang an auf die Mehrwertsteuer getippt... (die nebenbei diejenigen, die am wenigsten haben, am stärksten trifft.)
Da können jetzt Dementis kommen, die Realität wirds uns schon zeigen. Für mich unverständlich bleibt, warum "der kleine Mann" sich das weiterhin gefallen lässt. Die elitären Kreise "da oben" bauen scheiße, fallen weich, werden gerettet, behalten ihr unfassbar großes Privatvermögen (ja, das bleibt völlig unangetastet und liegt sicher auf den Konten in wo-auch-immer), zahlen dank Steuerschlupflöchern und Subventionen weiterhin kaum Steuern...
Wenn ich mir darüber Gedanken mache schreit in mir alles nach (radikaler) Umverteilung. Geht euch diese Realität nicht auf den Zeiger? Das muss doch anders gehen!!!
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War noch was? Ach ja... Blick nach Berlin: Ich bin der Meinung, dass die Genossen dort sich mal Gedanken machen sollten, ob es wirklich sinnvoll ist, stumpf Sportwagen und Limousinen abzufackeln. So bringt man diejenigen Menschen in der Bevölkerung gegen sich auf, die ansonsten vielleicht die Grundgedanken teilen. Und wird mit den Rechten gleichgesetzt. Das kanns ja wohl nicht sein. Das ist genauso bescheuert, wie stumpfe Gewalt gegen Polizisten. Der Obermeister in der Hundertschaft ist erstmal auch ein Mitglied des Prekariats. Aggression darf da kein Weg sein. Verteidigung gegen überzogene Aktionen der Staatsmacht sind da natürlich etwas anderes.
Wenn ihr unbedingt Autos abfackeln wollt, dann doch bitte ohne Gefährdung von Menschen und mit einer klaren Botschaft. Wahllosigkeit kann da kein Weg sein. Aber als zum Beispiel Kai Diekmanns Wagen gebrannt hat, konnte ich mir eine gewisse Sympathie für die Täter nicht verkneifen. Wenn da jetzt noch ein Zusammenhang mit einer seiner Hetzkampagnen aufgebaut worden wäre... Aber soweit denkt ihr heute nicht mehr.
Vandalismus und stumpfe Gewalt ist einfach Unfug, hört auf damit. Ihr seid doch nicht genauso tumb wie die Faschos, oder?
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So , das wars für heute. Musste mir mal wieder n bisschen was von der Seele schreiben. Kommentiert ruhig, aber zerfetzt mich nicht zu sehr ;-)
Schönes Wochenende!


Donnerstag, 18. Juni 2009

Ihr meint, wir lassen uns alles gefallen???

Zensursula hat ihr Gesetz durch. Armes Deutschland. Glaubt noch irgendwer an Demokratie und Freiheit? Das ich nicht lache. Man besuche die Folgenden Sites für tiefergehende Infos, das spricht für sich.

http://tr.im/oYs3

http://www.florian-meyer.com/2009/06/willkommen-in-china.html

wer was tun will schaut hier und geht Samstag demonstrieren:

http://loeschenstattsperren.de

Das wärs fürs erste. Aber sicher nicht das letzte, was ich dazu sage. Gute Nacht in 1984. Big Brother ... Ääähm ... Schäuble is watching you.

Freitag, 12. Juni 2009

wach

Sechs Uhr. Die Sonne weckt mich. Es ist viel zu früh. Vor vier Stunden war ich noch wach. Toilettengang. Wieder hinlegen.
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Zehn vor Sieben. Ich bin immer noch wach. Habe keine Lust aufzustehen. Mein Körper ist anderer Meinung, ich bin nicht in der Lage, ruhig zu liegen. Der Geist ist chillig, aber das Fleisch ist wach. Also schön. Aufstehen.
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Sieben Uhr. Mit einer dampfenden Tasse Kaffee und einer qualmenden Zigarette betrete ich den Balkon. Die Sonne scheint mir ins Gesicht. Ich bin erstaunt: es ist schon richtig warm! Ich ziehe an der Zigarette, schaue mich um.
Die Sonne steht im Osten schon ein ganzes Stück über dem Horizont, im Süden zeigt der Mond noch sein halbes Gesicht am Himmel. Der Himmel selbst ist strahlend blau, geschmückt mit einigen Wölkchen, nicht groß genug, als dass sie die Sonne lange verdecken könnten. Drei Flugzeuge durchschneiden gleichzeitig die Luft, zwei von ihnen ziehen Kondensstreifen hinter sich, malen sie an den Himmel, sie verlaufen fast parallel und passieren den Mond, eine Rennbahn für einen Wettlauf der Götter. Die beiden Flugzeuge sind schnell aus meinem Sichtfeld verschwunden. Das dritte ist ein Segler, ich kann den weißen Rumpf deutlich erkennen. Es kreist über der Stadt, nutzt wohl das klare Wetter für Luftaufnahmen. Mein Blick folgt ihm lange Minuten, bis es sich weiterer Beobachtung entzieht und aus meinem Blickfeld verschwindet.
Ich trinke von meinem Kaffee, er tut wirklich gut, und schaue mich weiter um. Die Gärten der Nachbarn bieten ein zweigeteiltes Bild. Die umstehenden Gebäude werfen diagonale Schatten über Blumenbeete und Rasenflächen. Wo die Strahlen der Sonne die Pflanzen direkt treffen, leuchten die Farben ihrer Blüten und Blätter wie von Innen heraus auf. Die Schattenhälften sind nicht viel weniger idyllisch, auch auf ihnen sind erleuchtete Flächen sichtbar, wie Löcher in der Dunkelheit; überall dort, wo Fenster die Sonneneinstrahlung in den Schatten reflektieren.
Die Äste der Büsche und Bäume wiegen sich kaum merklich in einem Lüftchen, schwerlich Wind zu nennen, man spürt den Zug beinahe nicht. In der Ferne reicht das Lüftchen allerdings aus, um die Flügel eines Windrads in freudige Umdrehungen zu versetzen.
Obwohl ich nah am Zentrum der Stadt wohne, bleibe ich vom Lärm der Zivilisation fast komplett verschont, Verkehrsberuhigung und Uhrzeit sei Dank. Nur alle paar Minuten fährt in einiger Entfernung ein Auto vorbei. Ansonsten genieße ich das Ständchen, das die Natur mir bringt. Vögel hüpfen und fliegen von den Balkons in die Gärten und zurück, und sie singen was das Zeug hält. Ich vermisse das Summen von Bienen.
Inzwischen ist die Tasse leer und die Zigarette gelöscht; ich gehe wieder in die Wohnung.
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Ich bin froh, dass ich aufgestanden bin.
Was für ein wundervoller Morgen.


Mittwoch, 10. Juni 2009

was man will tun und lassen
was man hat direkt verprassen
immer anders als die Massen
und im Schrank fehlen die Tassen

was man will lassen und tun
was man hat ist opportun
irgendwann holts der Tribun
wir lassen es dabei beruhn

was man will ist das was fehlt
was man hat ist das was quält
immer mehr ist das was zählt
so ist das System beseelt

was man kann wäre das ändern
was man macht in manchen Ländern
hört man doch auf allen Sendern
das, was ist, steht vor dem Kentern

Was tun?