Man kann sich nicht immer nur eingraben
Dacht der Maulwurf bevor ihn die Katze dann fraß
Anstatt zu graben
Biss er ins Gras
Der Fuchs, der war immer der Schlauste gewesen
Nun saß er am Bach wie ein Trinker am Tresen
Früher jagte er Hühner voll Mut
Jetzt starb er an Tollwut
Die Raupe war lang noch kein Schmetterling
Wollt saftige Blätter der Krone als Speise
Als sie am obersten Zweig hing
Geriet sie zur Speise der Meise
Ein Lemming der war plötzlich ganz ohne Lust
Lief nicht mit den Andern zusammen zum Fluss
Und blieb bei seiner Ansicht
Er sprang nicht
Montag, 6. September 2010
Ein paar tierische Reime
Sonntag, 31. Januar 2010
Nico & das Feiern
Montag, 4. Januar 2010
auf LAN
Desweiteren werden noch Hinweise und Anweisungen gegeben: "Hinter dir!", "Im Fenster links steht einer!", "Der Penner hockt im Busch!", "Einer sichert A, die anderen beiden auf C!" und so weiter. So geht das einige Stunden, mit nur wenigen kurzen Unterbrechungen. Irgendwann fallen die Worte, die Ratlosigkeit und Hektik zugleich aufkommen lässt: "Wollen wir nicht mal was anderes zocken?" - "Jo, gute Idee, lass uns mal." - "Was zocken wir denn?"
Während dem nun folgenden Brainstorming, an dem sich niemand wirklich mit Elan beteiligt, läuft die Mikrowelle in der Küche und erhitzt mehrere Asia Nudelsnacks. Sind auch die Anwesenden in diesem Moment alles andere als sportlich, so behauptet zumindest die kreisende Zigarette von sich, es zu sein.
Nachdem die Bierkiste einiges an Inhalt verloren hat, einigen sich die noch nicht eingeschlafenen Personen auf ein Rennspiel, welches allerdings nach kurzer Zeit wieder langweilig wird. Einige Anwesende vergnügen sich mit nicht Anwesenden auf Online-Servern. Die anderen Anwesenden sind davon wenig begeistert, wissen aber auch keinen Ausweg. Man geht schlafen - versetzt.
Als die Sonne am nächsten Morgen aufgeht, haben zwei der Anwesenden noch nicht geschlafen, dafür haben sie frisch angefangene Diablo II-Charaktere. "Schon Level 28!" sagt einer der beiden zum grade erwachten Freund, der sich ungläubig und verpennt die Augen reibt. "Darauf muss ich erstmal einen rauchen." - "Bier ist übrigens auch alle, irgendwer muss gleich ne neue Kiste holen!" - "Alles klar, ich nicht." Damit wird der nächste Erwachende überrascht, der zum Brötchen- und Biereinkauf aufbricht.
Das ganze geht über mehrere Tage. Abwechslung ist relativ. Die Welt vor der Tür - unwirklich. Aber das will man. Auf LAN.
Dienstag, 8. September 2009
von der Suche nach der Wahrheit
waren die Böden in tiefrot gefärbt
viele warn im Feld geblieben
hatten den Hass ihren Kindern vererbt
Tränen die die Frauen weinten
bildeten bald einen traurigen See
da sie den Diskurs verneinten
wurde die Wahrheit verdeckt wie von Schnee
Als die Kinder älter wurden
suchten so manche die Wurzel des Hass
grieben nach dem Grund fürs Morden
fanden dabei keinen Boden im Fass
Schweigen war die einzig Antwort
niemand der Alten wollt wissen weshalb
Gras wuchs nunmehr überm Tatort
Gründe vergraben in Gräbern im Wald
Unklar blieb der Feindschaft Ursprung
Auge um Auge, so stands schon im Buch
alt war der Konflikt, und blutjung
waren die Opfer, als Folge des Fluchs
Als die Waffen wieder sprachen
färbten die Böden sich wiederum rot
und ertrunken in den Lachen
lagen die Fragen; die Forscher warn tot.
Samstag, 30. Mai 2009
Agent Pink oder Herbizide gegen Liebe
seh ich so aus als würd ich dich vermissen?
nein, auf keinen Fall gehts mir beschissen
und was jetzt wird, ich will es gar nicht wissen
ich wälz mich blos im Dreck
komm zurück
sag, glaubst du wirklich, ich könnte es lassen?
nein, ich will mich da nicht ernsthaft mit befassen
durchwander abends stundenlang die Gassen
als ob mich was bedrückt
ganz im ernst
wie soll ich dem Dilemma nun entkommen?
nein, ich hab mich wirklich lang genug benommen
habs kaum gewonnen, da ists schon zeronnen
das Ende eines Sterns
also was
wieso sag ich vorm Schlaf leis deinen Namen?
ja, ich bin ein Freund von Happy Ends bei Dramen
ich zog die Liebe auf aus einem Samen
nun wächst dort nur noch Gras
Montag, 13. April 2009
Ein Ostergedicht
An Ostern
An Ostern, da treibt Witwe Kort
Hausarbeit, wie andere Sport
statt Kaffeekranz mit der Familie
pflegt sie emsig ihre Lilien
Die Enkel kommen nicht vorbei
wolln kein gefärbtes Osterei
es scheint, als hätt man sie vergessen
man hat wohl andre Interessen
und so poliert sie der Spiegel Glas
schneidet im Garten per Sense Gras
wischt Staub von Büchern und Bilderrahmen
erinnert sich dabei an vergangene Tage
als die Kinder an Ostern in aller Frühe
den Garten durchsuchten mit einiger Mühe
wie sie lachten nach erfolgreicher Suche
und sich freuten auf Oma, auf Kaffee und Kuchen
Abends genoss man ein gutes Gericht
zumeist wurde Braten aufgetischt
und später bestaunten dann alle zusammen
des Osterfeuers gewaltige Flammen
diese glücklichen Tage sind lange vergangen
und auch das jährliche Hoffen und Bangen
alleine verbringt sie alltäglich die Zeit
und tröstet sich dabei mit Hausarbeit
bis die Bilder schlussendlich vollends verstauben,
Unkräuter der Lilien Schönheit rauben
bis der Rasen im Garten langhaarig wird
und Efeu in Mengen die Mauern verziert
bis die Spiegel im Hause kein Bild mehr zeigen
selbst Besteck und Geschirr ungepflegt bleiben
bis die einsame Witwe die Erde verlässt
die Haus und Garten pflegt, sogar am Osterfest