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Dienstag, 23. Februar 2010

Schlafgedicht

In diesen Zeilen lebt ein Traum
ich möchte ihn dir senden
der Tag verlässt ganz leis den Raum
verrinnt zwischen den Händen

Die letzten Sonnenstrahlen sind
schon längst dem Mond gewichen
die Welt wird langsam farbenblind
sie scheint zu grau verblichen

Es blitzt zwischen den Wolken auf
dort schimmern nun die Sterne
dort trägt dich dieser Traum hinauf
und weiter in die Ferne

Da kann man bunte Blumen sehn
den Strand entlangspazieren
den Sinn in allem fast verstehn
sich in sich selbst verlieren

Bis Morgen früh die Sonne grüßt
gehn die Gedanken gleiten
auf das du deinen Schlaf genießt
in anstrengenden Zeiten

Dienstag, 16. Februar 2010

Überlegung

Ich verstehe jeden, der sagt, es ist nicht ok, wenn jemand der arbeitet weniger Geld hat als jemand, der nicht arbeitet.
Daraus zu schließen, das also der Arbeitslose weniger haben sollte, ist jedoch absolut verkehrt. Die richtige Schlussfolgerung sollte sein, dass der Arbeiter für seine Tätigkeit angemessen entlohnt werden muss - denn das ist offensichtlich nicht der Fall.
Da der Reallohn der Arbeiter und Angestellten in den letzten Jahrzehnten kaum gestiegen ist, während die Gewinne der Unternehmen gewaltig zugelegt haben, wären Lohnerhöhungen meiner Meinung nach die logische Konsequenz. Aus der Tatsache, dass Menschen ausgebeutet werden, sollte man nicht folgern, dass man den noch Schwächeren, welche nicht einmal mehr ausgebeutet werden, von ihren paar Krümeln noch etwas wegnehmen muss.


Montag, 1. Februar 2010

Metaphysik

Ich trage immer eine Herz-As-Spielkarte mit mir rum. Im Portemonnaie.
Das hat keinen speziellen Grund, ich hab sie einfach vor ein paar Jahren reingesteckt und seither immer dabei.
Es ist nicht so, dass sie mir bei irgendetwas Glück gebracht hätte. Zumindest nicht, dass ich es wüsste. Aber trotzdem lasse ich sie jedes Mal, wenn ich die Patte ausmiste drin.

Doch, reichlich irrational.


Samstag, 23. Januar 2010

vielleicht

Wenn ich an dich denke wenn du an mich denkst
vielleicht treffen sich ja unsere Gedanken
und lassen die Welt hinter sich

Montag, 18. Januar 2010

wat da los is

Ich versteh die ganze Aufregung im Moment nicht.
Die FDP hat also eine Parteispende vom Hauptaktionär der Mövenpick-Gruppe bekommen. Die CSU auch. Und danach haben sie den Hoteliers den Mehrwertsteuersatz für Übernachtungen gesenkt.
Skandal? Jetzt auf einmal ist sowas skandalös? In welchem Paralleluniversum haben die Leute denn alle bisher gelebt? Im Moment ist Herr Schreiber in Deutschland, der muss hier einen Prozess führen. Der könnte über die lange Geschichte der Parteispenden bestimmt auch noch die ein oder andere Anekdote erzählen.
Das öffentliche Gedächtnis ist recht kurz was bestimmte Dinge angeht. Und bis zur NRW-Wahl dürfte auch diese Episode wieder in Vergessenheit geraten sein.


Montag, 21. September 2009

wählen gehen? wählen gehen!!

"Warum Wählen gehen? Merkel bleibt doch sowieso Kanzlerin."
So oder so ähnlich klingen gängige Aussagen unpolitischer Menschen vor der Bundestagswahl nächsten Sonntag. Und es war wohl noch nie schwieriger, diese Menschen trotzdem vom Sinn der Stimmabgabe zu überzeugen.
"Es ändert sich ja doch nichts!"
Was sagt man einem Menschen, der diese Meinung hat, und sicherlich auch keine Lust, sich mit den Regeln parlamentarischer Demokratie näher auseinanderzusetzen. Politikverdrossenheit kommt nicht von ungefähr. Es wäre an den Parteien, dies zu ändern.
Leider sind die aktuellen Parteipolitiker mit wenigen Ausnahmen glattgebügelte, entcharismatisierte, austauschbare 'Pragmatiker'. Man könnte auch sagen, es sind Machtmenschen, die die Kunst, durch Phrasen und Allgemeinplätze die bittere Wahrheit zu verschleiern, in höchstem Maße gemeistert haben. Oder Menschen, denen ihr Idealismus vor langer Zeit abhanden gekommen ist. Eins ist sicher: dem Volk steht der Sinn nicht nach austauschbaren Gesichtern, die Dinge sagen, welche nichts aussagen.
Niemand wünscht sich Franz Josef Strauß zurück, aber falls doch, kann ich es nach dem 'TV-Duell' durchaus verstehen. Wer vermisst nicht die Leidenschaft eines Willy Brandt?
Also, was tun?
Zuerst einmal allen Politikverdrossenen auf den Zeiger gehen, damit sie am Sonntag trotz allem ihre Kreuzchen machen.
Eine Beschäftigung mit den Parteiprogrammen lohnt sich tatsächlich: Es stellt sich heraus, dass die Parteien sich durchaus voneinander unterscheiden. Ich werde hier nicht auf die einzelnen Themen eingehen, das kann der Interessierte selbst tun. Im Gespräch mit Unentschlossenen ist das etwas anderes, hier muss man natürlich über konkrete Dinge sprechen, sei es Atomkraft, Afghanistan, Bildung, Überwachung usf.
Wenn die Parteien und ihre Politiker es nicht schaffen, den Menschen den Sinn von Wahlen zu erklären, dann ist es an uns. Und das Argument, dass es nach der Wahl ja höchstwahrscheinlich entweder eine wirtschaftsliberale Koalition aus CDU und FDP gibt, oder aber eine Fortsetzung der Stillstandskoalition aus CDU und SPD, lässt sich schon mit einem Verweis auf die letzte Bundestagswahl teilentkräften. Außerdem gilt: wer nicht wählt, darf auch nicht meckern.
Auch, dass die Opposition im Bundestag eine durchaus wichtige und verantwortungsvolle Rolle spielt, sollte man nicht außer Acht lassen.
Seien wir mal ehrlich: dass die SPD sich wohl im Endeffekt eine große Koalition wünscht, ist genauso kurzsichtig wie das Handeln bestimmter Banker und Manager. Denn wenn sich der Trend fortsetzt (beide Regierungsparteien verlieren, die SPD am meisten, da sie einfach noch ein Stück unglaubwürdiger wirkt), dann wäre das wohl die letzte Koalition im Bund mit SPD-Beteiligung, die sich 'große Koalition' nennen darf. Volksparteien, ade.
Aber was sind Alternativen? Die 'Ampel'. Gern erinnern wir uns an erfolgreiche sozialliberale Koalitionen aus grauer Vorzeit. Dann noch die Grünen ins Boot holen, ökologisch dazusetzen, voilà. Aber: Die FDP damals war nicht die FDP von heute, und: die SPD ist damals nicht umgefallen. Außerdem hätte vermutlich auch dieses Bündnis fatale Folgen für die zukünftigen Wahlerfolge der Genossen.
Jamaika aka CDU-FDP-Grüne sollte kein Weg sein, damit würden die Grünen sich endgültig der Beliebigkeit hingeben. Und sie zum Beispiel für mich auf lange Zeit unwählbar machen.
Das breite linke Bündnis aus der SPD, der Linkspartei und den Grünen wird es wohl aller Voraussicht nicht geben, denn wenn die Politiker das jetzt doch tun, werden sie um ein so viel Stärkeres an Glaubwürdigkeit einbüßen als bisher, dass es nur zu noch mehr Politikverdrossenheit führt. Oder zu Schlimmerem, wie ein kurzer Blick nach Hessen zeigt.
Die Diversen 'Wir niemals mit Denen'-Aussagen der Parteioberen machen es einem aufrechten Kämpfer gegen Politikverdrossenheit nicht unbedingt leichter.
Als neben der Fortsetzung der bisherigen Koalition wahrscheinlichstes Bündnis bleibt die Koalition aus CDU und FDP. Das kann sich eigentlich kein moralischer, sozialer Mensch wünschen. Das kann sich auch niemand wünschen, der durchschnittlich oder unterdurchschnittlich verdient. Oder gar nichts verdient.
Aber: es sieht schlecht aus. Unter anderem da die SPD es versäumt hat, das Problem der Überhangmandate noch vor der Wahl zusammen mit Linken und Grünen zu lösen.
Also doch nicht wählen? Doch! Erst recht!
Eine 'bürgerliche' Koalition aus CDU und FDP, mit knapper Mehrheit, wird zwar viele Dinge tun, die Niemand gutheißen kann. Aber die SPD könnte die Zeit in der Opposition nutzen, um sich wieder ein Profil zuzulegen. Man kann in Zusammenarbeit mit den anderen linken Parteien die Regierung kontrollieren und ihre Politik als dass darstellen, was sie ist. Man kann die Grundsteine legen für einen wirklichen Wechsel, denn wenn die Wähler es bis jetzt nicht begriffen haben, dass die neoliberale Philosophie von FDP und weiten Teilen der CDU ein Irrweg ist, vielleicht öffnen sich dann deren Augen.
Und sowieso, noch ist nichts entschieden. Wer keine Tigerkoalition will, wählt mit der Zweitstimme weder CDU noch FDP. Wer auch keine große Koalition will, wählt auch nicht die SPD. Auf die Gefahr hin, dass man damit doch die große Koalition unterstützt, möchte ich jedem Gegner einer schwarzgelben Koalition, der nicht aus einem Wahlkreis kommt, in dem der Kandidat der Linkspartei oder Herr Ströbele das Direktmandat gewinnen können, nahelegen, dem Kandidaten der SPD seine Erststimme zu geben. Hoffen wir mal, dass die Erststimme bald Vergangenheit ist, aber bis dahin bleibt uns wohl nichts anderes übrig.
Also, bitte geht wählen, auch wenn euch alle Partein ankotzen, es bleibt noch das große Kreuz über den ganzen Zettel. Schmeißt eure Stimme nicht weg, denn dann landet sie auf dem braunen Haufen.
Ach ja, eins noch: klar könnt ihr die Piraten wählen. Für mich sind sie nicht wählbar, solang sie unpolitisch sind. Denn radikale Netzliberalität und ein bisschen Bildung für alle reicht nicht aus. Solange ihr nicht mal rafft, dass ihr mit 'ner rechtsnationalen Zeitung sprecht, und auch ohne zu hinterfragen Abgeordnete in eure Partei aufnehmt, die unter offensichtlich begründetem Verdacht stehen, sich mit Kinderpornos strafbar gemacht zu haben, kann ich euch nicht wählen. Da wähle ich lieber eine Partei, bei der ich mir sicher bin, dass meine Stimme nicht plötzlich doch irgendwo rechts landet. Wenn ihr es schafft, euch in den nächsten Jahren ein echtes Profil zuzulegen, bin ich gerne bereit, meine Meinung zu ändern.
Aber jeder, wie er meint.
Hauptsache, am Sonntag nicht zu hause bleiben, wählen dauert nur wenige Minuten!


Freitag, 28. August 2009

überlegungen an einem denkwürdigen nachmittag

mit seinen sorgen geht man an sich nicht zu fremden
denn beim subjekt der sorge führt das zu befremden
und in der konsequenz beginnt man zu entfremden
das kann nicht sinn der sache sein

Donnerstag, 6. August 2009

Läsen Ameisen Philosophen, sie stürben aus

seine Gedanken, sie drehten im Kreise
er drehte sie runter, von laut hin zu leise
fand, dass das Leben erstaunlicherweise
so frei wär, wie das einer Ameise
und auch so 'ne Drohne wär nicht ohne
nur eine mehr oder weniger juckt nicht die Bohne

Montag, 27. Juli 2009

verguckt, verlaufen, verdammt.

Ich blickte sie an und war direkt verloren. Es war wie in einem Märchen der Grimms, ich hatte den verwunschenen Wald betreten, und es führte kein Weg mehr zurück. Ich wusste auch nicht, ob ich überhaupt zurück wollte. Ihre Augen nahmen mich gefangen, sie hatten mich verhext, sie verfolgten mich seitdem.
Ich sah sie vor mir wenn ich erwachte, während des Abspanns des letzten Traums, vermutlich schon vorher. Doch während die Erinnerung an den nächtlichen Brainbuster schnell verblasste, tauchten meine Gedanken bereits wieder in den Seen ihrer blassblauen Seelenpforten ab.
Ich war wie paralysiert, nicht fähig, vernünftige Sätze zu formulieren, sobald sie in der Nähe war. Das gab der Sache einen bitteren Beigeschmack, denn mit Leuten, die sich nicht artikulieren können, wollte sie nichts zu tun haben. Das Traumtraining half da wenig.
Ich nippte am zu lang gezogenen Tee und musste mich fast übergeben. Ekelhaft. Aber er tat seine Wirkung. Ich überlegte, wie ich sie für mich gewinnen konnte und kam zu keinem Ergebnis. Ich hätte Yoga versuchen können, um meine Mitte zu finden. Mal so richtig die Shakren massieren. Oder Akupunktur. Oder Voodoo. Mit Puppen und so. Ich könnte Alkoholiker werden, um alles zu vergessen, aber das war keine wirkliche Option. Ich glaubte da auch nicht an einen schnellen Erfolg.
Vergessen aber war ein gutes Stichwort, denn was anderes blieb mir in dieser Situation schon übrig. Ich musste ihre Augen einfach irgendwie aus meiner Erinnerung radieren, auftauchen aus den Seen, abtrocknen und nach Hause fahren. Das Gefühl mitnehmen, dass es ein schöner Urlaub war. Folge den Brotkrumen aus dem Wald. Hoffe, die Vögel haben sie nicht alle aufgefuttert.
Natürlich hätte sie auch versuchen können, mich zu verstehen. Aber das zu erzwingen lag nicht in meiner Macht. Natürlich hätte sie sich einfach mal mit mir unterhalten können. Meine Artikulationsschwäche wäre sicherlich schnell abgeklungen. Gedanken, die unnötig waren. Manche Leute mögen sich sofort, manche Leute mögen sich nie. Und manche Leute mögen die Leute sofort, die sie nie mögen werden.
Mit diesem Gedanken leben zu können sah für mich nach einer Aufgabe fürs Leben aus. Ich nahm sie an. Welche Wahl blieb mir auch sonst.


Donnerstag, 16. Juli 2009

Die Welt ist ziemlich ungerecht
ist manchmal gut doch meistens schlecht
was sie uns auch ständig zeigt
in Dramen die das Leben schreibt

Mittwoch, 15. Juli 2009

Zu viel Freizeit(?)

Schlafen bis halb zwei. Geweckt werden vom Telefon. Kurzurlaub planen. Frühstück einkaufen. Kaffee trinken. Küche aufräumen. Mittagsschlafen. Viel zu lang. Duschen. Mehr Kaffee trinken. An die frische Luft. Sonne genießen. Weizenbier besorgen. Kaltstellen, das Bier. Telefonieren. Uninspiriert sein. Ärgern. Manu Chao hören. Feststellen, dass es genau das richtige ist.
Erstaunlich, wie manches so genau zur Stimmung passt.
Sich fragen, was es ist. Und überhaupt. Nur Spanisch verstehen. Oh Wunder. Lachen können, über sich selbst. Das Meer schon riechen. Oder zumindest das Gefühl haben. Grübeln, über dies und das. Einen Blick in die Zukunft werfen. Durch die rosarote Brille. Trotzdem alles dunkel. Was würde Einstein dazu sagen? Egal.
Von Höcksken auf Stöcksken.
Von Spongebob dem heiligen Schwamm zu Zäunen aus Heiligendamm. Von brennenden Autos in Frankreich nach Honduras. Zum jetzt schon vergessenen Staatsstreich.
Ein wunderschöner Tag in einer wundervollen Welt. Und die Leute glauben weiter was die Bild erzählt. Freiheit, Gleichheit, Aktionismus. Noch mehr Kampagnenjournalismus. Noch mehr Unrecht das passiert und noch weniger Menschen interessiert.
Weiterhin den Mund aufmachen, selbst wenn Freunde drüber lachen.
Wenn auch sonst nichts in unserer Macht ist...
sät Streit an den Stammtischen, bis der letzte erwacht ist.
Aber im Ernst, genießt, was ihr habt, und was die Natur uns schenkt. Es ist viel zu selten Sommer.


Donnerstag, 2. Juli 2009

zynisch

Also ehrlich, wenn der Karren doch sowieso an die Wand fährt, dann könnte man die Sache doch auch beschleunigen?! So frei nach dem Motto: besser ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Also: Im Herbst FDP wählen ...

Aber neeee ich kanns einfach nicht :D


Freitag, 26. Juni 2009

Wochenrückblick

Man ist doch manches mal erstaunt, was so an verrückten Sachen auf der Welt passiert. Michael Jackson Tod, Herzstillstand, wahrscheinlich eine Überdosis Medikamente... Da stellt sich mir die Frage, ob er einfach den klassischen Weg zur zeitlosen Ikone gehen wollte? Dafür war ja ein ... nun ja ... früher Tod vonnöten. Vielleicht hat er einfach eingesehen, dass der nächste Comebackversuch auch nur in der weiteren Demontage des Mythos "King of Pop" geendet wäre. Behalten wir ihn also für das in Erinnerung, was an seinem Leben wirklich großartig war: Die Meilensteine "Bad" und "Thriller". Ob er das verdient hat... Menschlich mag ich diese Frage nicht zu beantworten, musikalisch auf jeden Fall.
Fragt sich nur, ob und wann seine Nase bei Ebay angeboten wird. Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass Gunther von Hagens sich für die sterblichen Überreste von MJ interessiert. Nachdem er in seiner aktuellen Ausstellung ein plastiniertes Paar beim Geschlechtsverkehr zeigt dürfte er Probleme haben, seine nächste Ausstellung noch mit neuen Skandalen zu bewerben. Da wäre doch ein Michael jackson beim Moonwalk genau das richtige. Ich vermute, die Gläubiger Michael Jacksons wären sicherlich gesprächsbereit.
...
Die Faschos von der NPD drehen auch mal wieder am Teller. Ihr Vize Jürgen Rieger möchte in Wolfsburg, gegenüber des VW-Stammwerks, ein "Kraft-durch-Freude-Museum" eröffnen. In NPD-internen Einladungen (geschmückt mit Hakenkreuzen, wie sich das für so richtige kleine braune Schweine gehört) ist von einer Eröffnung am 4. Juli die Rede. Herr Rieger will auch mindestens ein Wehrmachtsfahrzeug aus der Privatsammlung spenden. Wie großzügig!
Wie es aussieht gefällt der NPD überhaupt nicht, dass der VW-Konzern seine Nazi-Vergangenheit aufarbeitet bzw. aufarbeiten will. Seltsam nur, dass das Gebäude, in dem das "Museum" entstehen soll, angeblich gar nicht an die NPD vermietet wurde und ihr auch nicht verkauft werden soll. Irgendwer erzählt also offenbar Unfug. Also, was soll das? Reine Provokation? Oder echte Planung? Sicherlich soll der VW-Konzern provoziert werden, aber diese Sache ist eine Provokation für jedermann und wird hoffentlich verhindert. Sonst wäre die Ausstellung immerhin noch ein sinnvolles Ziel für Aktionen der Antifa. Man sollte die Entwicklung zumindest weiter im Auge behalten.
...
86 Milliarden Euro Neuverschuldung. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Sechsundachtzig Milliarden. 86 000 000 000 €! Wo geht das alles hin? Jaja, Konjunkturpaket, Bankenschirm, zusätzlich zu den normalen Staatsausgaben. Gut, ein Staatshaushalt funktioniert anders als ein privater. In der Krise, also wenn nichts da ist und nichts reinkommt, muss der Staat Schulden machen und versuchen, ins Konjunkturpedal zu treten.
Sinnloserweise wurde ja vorrausschauend das "Schuldenbremsen"-Gesetz beschlossen, dass solche Rettungsmaßnahmen in Zukunft verbietet. Das heißt, in der nächsten Krise (die garantiert innerhalb der nächsten 10 oder 20 Jahren kommen wird) ist da nix mit staatlichen Hilfen. Was dann passiert, ich mag gar nicht darüber nachdenken.
Zurück zum hier und heute. 86 Mrd. also. Irgendwie muss das Geld ja wieder reinkommen. Klar, man könnte sagen, nach uns die Sintflut (im Kohl-Stil), nur ist die Chance, dass die Sintflut noch zu unseren Lebzeiten kommt, etwas zu hoch. Natürlich werden wir diese Last im Endeffekt doch an die nächsten Generationen weitergeben, also erstmal an meine... und dann an die meiner und eurer eventuellen Kinder.
Aber bis dahin muss zumindest der Anschein gewahrt werden, dass man etwas dagegen unternimmt, auch wenn diese Maßnahmen eigentlich nur unpopulär seien können. Also deutlich gesprochen eine Wahl zwischen Scheiße und Pisse. Der Wähler wird unzufrieden sein, egal was passiert. Also versucht man, die Handlungsfähigkeit des System zu bewahren... Das geht nur, wenn wieder mehr Geld hineinkommt. Woher nehmen? Naja, von denen, die vom Konjunkturpaket und dem Bankenschirm bisher nicht profitiert haben, von denen, die alles zahlen, von uns "normalen" Bürgern. Meine Vermutung war schon seit längerem, dass es nach der Bundestagswahl knüppeldick kommen wird, und ich habe von Anfang an auf die Mehrwertsteuer getippt... (die nebenbei diejenigen, die am wenigsten haben, am stärksten trifft.)
Da können jetzt Dementis kommen, die Realität wirds uns schon zeigen. Für mich unverständlich bleibt, warum "der kleine Mann" sich das weiterhin gefallen lässt. Die elitären Kreise "da oben" bauen scheiße, fallen weich, werden gerettet, behalten ihr unfassbar großes Privatvermögen (ja, das bleibt völlig unangetastet und liegt sicher auf den Konten in wo-auch-immer), zahlen dank Steuerschlupflöchern und Subventionen weiterhin kaum Steuern...
Wenn ich mir darüber Gedanken mache schreit in mir alles nach (radikaler) Umverteilung. Geht euch diese Realität nicht auf den Zeiger? Das muss doch anders gehen!!!
...
War noch was? Ach ja... Blick nach Berlin: Ich bin der Meinung, dass die Genossen dort sich mal Gedanken machen sollten, ob es wirklich sinnvoll ist, stumpf Sportwagen und Limousinen abzufackeln. So bringt man diejenigen Menschen in der Bevölkerung gegen sich auf, die ansonsten vielleicht die Grundgedanken teilen. Und wird mit den Rechten gleichgesetzt. Das kanns ja wohl nicht sein. Das ist genauso bescheuert, wie stumpfe Gewalt gegen Polizisten. Der Obermeister in der Hundertschaft ist erstmal auch ein Mitglied des Prekariats. Aggression darf da kein Weg sein. Verteidigung gegen überzogene Aktionen der Staatsmacht sind da natürlich etwas anderes.
Wenn ihr unbedingt Autos abfackeln wollt, dann doch bitte ohne Gefährdung von Menschen und mit einer klaren Botschaft. Wahllosigkeit kann da kein Weg sein. Aber als zum Beispiel Kai Diekmanns Wagen gebrannt hat, konnte ich mir eine gewisse Sympathie für die Täter nicht verkneifen. Wenn da jetzt noch ein Zusammenhang mit einer seiner Hetzkampagnen aufgebaut worden wäre... Aber soweit denkt ihr heute nicht mehr.
Vandalismus und stumpfe Gewalt ist einfach Unfug, hört auf damit. Ihr seid doch nicht genauso tumb wie die Faschos, oder?
...
So , das wars für heute. Musste mir mal wieder n bisschen was von der Seele schreiben. Kommentiert ruhig, aber zerfetzt mich nicht zu sehr ;-)
Schönes Wochenende!


Freitag, 12. Juni 2009

wach

Sechs Uhr. Die Sonne weckt mich. Es ist viel zu früh. Vor vier Stunden war ich noch wach. Toilettengang. Wieder hinlegen.
...
Zehn vor Sieben. Ich bin immer noch wach. Habe keine Lust aufzustehen. Mein Körper ist anderer Meinung, ich bin nicht in der Lage, ruhig zu liegen. Der Geist ist chillig, aber das Fleisch ist wach. Also schön. Aufstehen.
...
Sieben Uhr. Mit einer dampfenden Tasse Kaffee und einer qualmenden Zigarette betrete ich den Balkon. Die Sonne scheint mir ins Gesicht. Ich bin erstaunt: es ist schon richtig warm! Ich ziehe an der Zigarette, schaue mich um.
Die Sonne steht im Osten schon ein ganzes Stück über dem Horizont, im Süden zeigt der Mond noch sein halbes Gesicht am Himmel. Der Himmel selbst ist strahlend blau, geschmückt mit einigen Wölkchen, nicht groß genug, als dass sie die Sonne lange verdecken könnten. Drei Flugzeuge durchschneiden gleichzeitig die Luft, zwei von ihnen ziehen Kondensstreifen hinter sich, malen sie an den Himmel, sie verlaufen fast parallel und passieren den Mond, eine Rennbahn für einen Wettlauf der Götter. Die beiden Flugzeuge sind schnell aus meinem Sichtfeld verschwunden. Das dritte ist ein Segler, ich kann den weißen Rumpf deutlich erkennen. Es kreist über der Stadt, nutzt wohl das klare Wetter für Luftaufnahmen. Mein Blick folgt ihm lange Minuten, bis es sich weiterer Beobachtung entzieht und aus meinem Blickfeld verschwindet.
Ich trinke von meinem Kaffee, er tut wirklich gut, und schaue mich weiter um. Die Gärten der Nachbarn bieten ein zweigeteiltes Bild. Die umstehenden Gebäude werfen diagonale Schatten über Blumenbeete und Rasenflächen. Wo die Strahlen der Sonne die Pflanzen direkt treffen, leuchten die Farben ihrer Blüten und Blätter wie von Innen heraus auf. Die Schattenhälften sind nicht viel weniger idyllisch, auch auf ihnen sind erleuchtete Flächen sichtbar, wie Löcher in der Dunkelheit; überall dort, wo Fenster die Sonneneinstrahlung in den Schatten reflektieren.
Die Äste der Büsche und Bäume wiegen sich kaum merklich in einem Lüftchen, schwerlich Wind zu nennen, man spürt den Zug beinahe nicht. In der Ferne reicht das Lüftchen allerdings aus, um die Flügel eines Windrads in freudige Umdrehungen zu versetzen.
Obwohl ich nah am Zentrum der Stadt wohne, bleibe ich vom Lärm der Zivilisation fast komplett verschont, Verkehrsberuhigung und Uhrzeit sei Dank. Nur alle paar Minuten fährt in einiger Entfernung ein Auto vorbei. Ansonsten genieße ich das Ständchen, das die Natur mir bringt. Vögel hüpfen und fliegen von den Balkons in die Gärten und zurück, und sie singen was das Zeug hält. Ich vermisse das Summen von Bienen.
Inzwischen ist die Tasse leer und die Zigarette gelöscht; ich gehe wieder in die Wohnung.
...
Ich bin froh, dass ich aufgestanden bin.
Was für ein wundervoller Morgen.


Sonntag, 31. Mai 2009

Move

So viel Potential, welches in einem See von Bier und Rotwein versinkt, ertrinkt, auf Bergung wartet. So viele Gedanken, die weder berichtet noch geteilt werden. So viele Ideen, die morgen wieder vergessen sind. So viel, was sich anstaut und die Deiche zum brechen bringen will;
aber nichts passiert.
Bis irgendwann die Explosion kommt.


Also protokoliere ich die brownsche Molekularbewegung.


Freitag, 22. Mai 2009

Impulse im luftleeren Raum

die Gedanken an fernen Orten
die Gedanken in vergangner Zeit
in Gedanken nur Bilder statt Worten
in Gedanken zu allem bereit

ganz allein auf dem Weg in die Freiheit
ganz allein auf dem Weg zur Vernunft
ganz alleine im Kampf mit der Freizeit
ganz alleine im Kampf um die Gunst

die Gedanken sind nicht, wo sie hinsolln
die Gedanken sind ständig bei ihr
in Gedanken kann ich niemals hinfalln
in Gedanken ist sie stets bei mir

nur alleine kann man wirklich frei sein
nur alleine nutzt man das nicht aus
denn alleine will man nicht allein sein
denn allein geht man allein nach Haus

die Gedanken haben mich gefangen
die Gedanken haben mich erlöst
in Gedanken kann ich viel erlangen
in Gedanken find ich Schmerz und Trost

ganz allein ist man total zufrieden
übers Leben wird allein entschieden
und die Liebe wird gekonnt vermieden
kommt sie doch, so wird sie auch verfliegen

bleibt mehr Zeit für die Gedanken
keine Zeit gebraucht zum Zanken
Zeit genug, sich zu belügen
nur man selbst da zum Betrügen
nur man selbst da zum Betrüben

ein Glück, ich bin allein geblieben

Mittwoch, 20. Mai 2009

Fragen. Nachfragen.

Ist das Glas halbvoll oder halbleer?
Wieso fühlt man sich am besten, wenn man es für halbvoll hält, und hat (vor allem im Nachhinein) so oft das Gefühl, Recht zu haben, wenn man es für halbleer hält?
Ist allein sein gut oder schlecht?
Warum hat man das Gefühl, Zeit für sich zu benötigen, aber fühlt sich einsam und nutzlos, wenn man sie bekommt?
Ist Intelligenz Glückes Hilfe oder Hindernis?
Wieso denkt man, dass es erheblich glücklicher machen würde, sich weniger Gedanken machen zu können, aber kann sich keine schlimmere Strafe vorstellen, als diese Fähigkeit zu verlieren?
Ist Fragen ein Zeichen von Dummheit oder von Intelligenz?
Lässt man durch Neugierde Wissensdurst oder Wissenslosigkeit erkennen?

Anm.: Zur letzten Frage lässt sich die Antwort noch selbst geben, muss ich zugeben.


Freitag, 15. Mai 2009

Empfehlung

Das wollt ich schon längst mal gemacht haben. Es gibt eine Seite, die ich wirklich großartig finde, und die man sich unbedingt mal anschauen sollte, wenn man sich hin und wieder Gedanken über Menschen und das Leben macht. Ich finde das, was dort online gestellt wird, sehr bewegend.

-> PostSecret <-



wtf??? Naziscum fuck off!

Die Rechten, sie sind überall. Ich habe mich vor kurzem bei Twitter angemeldet. Zwecks aktuellster Nachrichten zu Musik oder auch zum Zeitgeschehen ja durchaus sinnig. Hab ein jungfräuliches Profil, 0 followers, 0 denen ich folge, gemacht, dann 2 Bekannte gefunden, denen folgt man natürlich, und umgekehrt, Taznews für nen Nachrichtenüberblick, Die_Partei, man will ja wissen, was die Satire so macht. Ansonsten wird die Suchfunktion genutzt.

Heute bekomme ich eine E-mail von Twitter. Blauenarzisse is now following you on Twitter. Aha. Kenn ich da wen? Kennt mich da wer? Erstmal schauen.

Was stellt sich heraus? Der Typ ist Chefredakteur der 'Blauen Narzisse', das ist ein ziemlich hart rechts stehendes Magazin; in den Blogeinträgen wird da auf Seiten von zb der jungen Freiheit verwiesen, oder gern auch mal auf Seiten wie Reich4.de ... Da soll man nicht zuviel bekommen. Wer hat den rechten Dreckschweinen erlaubt, Medienkompetenz zu besitzen? und wie kommt dieser Spack dazu, mir zu folgen? Nur weil ich einen Kommentar zum Paintballverbot gebracht habe? Der war vielleicht politisch, aber sicher nicht interessant für ein deutschnationales Möchtegernstyleblättchen.

Das manche Leute einfach nicht aus der Geschichte lernen können oder wollen macht mich zornig. Deshalb geht an meine Leser nur ein Apell: bleibt stark gegen rechts. Ihr müsst nicht all meine Ansichten teilen, aber wenigstens diese. Naziaufmärsche gehören verhindert, Rechte Wahlerfolge können nicht geduldet werden (deshalb: wählen gehen, zumindest ungültig!), Ewiggestrige gehören ins Abseits! Und wir müssen dafür sorgen, dass sie auch dort bleiben! Traurig genug, dass es überhaupt noch solche Menschen gibt! Macht euren Mund auf, werdet aktiv, was auch immer, hauptsache, ihr schaut nicht weg. Wenn in meiner Familie das Gespräch auf deutsches Stammtischniveau abrutscht, mache ich meinen Mund auf. Wenn woanders so geredet wird, tu ich das auch, solange es nicht sicher ist, dass ich danach eine gebrochene Nase habe (selbst dann hab ich das schonmal gemacht, aber davon ist abzuraten, kann ich im Nachhinein sagen). Ihr habt die Macht, Erfolge von Rechts zu verhindern. Nutzt sie!



Freitag, 24. April 2009

Anger is a gift

Uns gehts zu gut. Mich macht einiges wütend. Ich breite das hier nicht aus.

Nur ein kleiner Reim.

Dieser Hans Olaf Henkel
geht mir ganz stark auf den Senkel
Wer nichts weiß von der Menschen Leiden
der sollte lieber schweigen.